Erfahrungsbericht aus Düsseldorf So gut funktioniert der Selbsttest von Aldi

Düsseldorf · Seit Samstag kann man die ersten Schnelltests für Zuhause bei Aldi kaufen. Unser Chefreporter war beim Verkaufsstart in einer Filiale in Düsseldorf dabei und hat anschließend den Selbsttest gemacht. Ein Erfahrungsbericht.

Corona-Schnelltest Aldi: So gut funktioniert der Test
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So gut funktioniert der Selbsttest von Aldi

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Foto: Christian Schwerdtfeger

Es ist 7.15 Uhr am Samstagmorgen, als die ersten Kunden vor der Aldi-Filiale in Düsseldorf-Flingern stehen. Ich gehöre zu den ersten; bin neunter in der Reihe. Zu dem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, wie wichtig die Reihenfolge noch sein wird. Der Discounter öffnet um 8 Uhr. Von Minute zu Minute wird die Warteschlange länger. Das sei ja wie damals in der DDR, meint einer der Wartenden. Wie die anderen bin auch ich extra früh gekommen, um einen Corona-Schnelltest zu kaufen, der ab diesem Samstag bei Aldi erstmals angeboten wird.

Es geht ruhig und gesittet zu; alle warten geduldig. Als die Eingangstüren schließlich geöffnet werden, stehen rund 80 Menschen draußen. Sie und ich wissen noch nicht, dass die Filiale nur zehn Packungen mit Schnelltests bekommen hat; das erfährt man erst an der Kasse. „Einen Cov-2-Test, bitte“, sage ich zur Kassiererin. Ich habe Glück. Es ist der letzte, der an diesem Tag in der Filiale rausgegeben wird. Zu den Kunden hinter mir sagt sie: „Wir haben leider nicht mehr bekommen. Da können wir leider nichts für.“ Als ich die Filiale verlasse, ist die Warteschlange immer noch lang. Ich sage den Wartenden, dass die Tests ausverkauft seien; enttäuscht ziehen die meisten ab.

Die ersten Corona-Selbsttests zur Eigenanwendung sind damit im Handel; einige Drogerieketten wollen diese Woche nachziehen. Lidl, Edeka und Rewe haben das Thema ebenfalls auf dem Schirm. Auch in den Apotheken sollen sie bald zu haben sein. Jeder Laie kann sich also fortan eigenständig auf das Coronavirus Sars-CoV-2 testen können - man muss nur einen Test kaufen. Der bei Aldi kostet rund 25 Euro. In jeder Packung sind fünf Tests enthalten; pro Kunde wird nur eine Packung verkauft. Die Tests bei Aldi heißen „Aesku.Rapid“ und sind Nasenabstriche. Nach Angaben des Unternehmens liegt die Erkennungsrate bei 96 Prozent. Nach 15 Minuten soll das Ergebnis vorliegen. Ich mache den Test:

Der Test Ich mache die Packung auf. Sie enthält fünf Probenröhrchen mit sogenanntem Tropfaufsatz, fünf Teststäbchen und fünf sogenannte Sars-Cov-2 Antigen-Testkassetten. Außerdem eine Gebrauchsanweisung mit bebilderter Testdurchführung. Sieht ziemlich selbsterklärend aus. Bevor ich anfange, lese ich mir noch die Durchführungsanleitung durch. Außerdem wasche ich mir noch gründlich die Hände und schnäuze die Nase – denn das muss man auch unbedingt machen. Wer wie ich schon einmal einen normalen Schnelltest gemacht hat, weiß, dass das sehr unangenehm sein kann; so empfinde ich es jedenfalls. Ein Stäbchen tief in die Nase oder den Rachen gesteckt zu bekommen, finde ich nicht ganz so angenehm.

Aber genug gejammert und erzählt, jetzt probiere ich es einfach aus:Ich hole das Teststäbchen aus der Verpackung und stecke es etwa 2,5 Zentimeter tief in die Nase; ich rolle es fünfmal an der Nasenschleimhaut entlang, wie es in der Anleitung steht. Ich wiederhole das noch einmal mit demselben Stäbchen – nur im anderen Nasenloch. Das kitzelt ein bisschen. Anschließend stecke ich das Stäbchen in das Proberöhrchen. 45 Sekunden lang bewege ich das Stäbchen vorsichtig in der Flüssigkeit auf und ab. Länger soll man das auch nicht machen. Dann rühre ich das Stäbchen in der Flüssigkeit mehrmals um. Ich befolge weiter die Anleitung. Ich ziehe das Stäbchen raus und drücke dabei die Wände des Proberöhrchens zusammen und drücke dann den Tropfaufsatz fest auf das Röhrchen.

Damit bin auch schon fast fertig. Jetzt muss ich nur noch drei Tropfen auf die Testkassette geben. Das geht sehr einfach. Das war es im Prinzip auch schon und es ist eigentlich nichts mehr zu tun. Jetzt muss ich 15 Minuten warten. Dann habe ich mein Testergebnis. Auf der Kassette sind zwei Buchstaben: C und T. Die sind wichtig zur Feststellung des Testergebnisses. Wird nach 15 Minuten nur ein T angezeigt, ist der Test aus irgendwelchen Gründen nicht gültig – und muss neu gemacht werden. Das gilt auch, wenn nichts angezeigt wird. Wenn nur C angezeigt wird, dann ist das Testergebnis negativ. Wenn C und T gleichzeitig angezeigt werden, sollte man einen Arzt verständigen; denn dann hat man vermutlich Corona.

 RP-Chefreporter Christian Schwerdtfeger hat den Corona-Selbsttest gemacht.

RP-Chefreporter Christian Schwerdtfeger hat den Corona-Selbsttest gemacht.

Foto: Christian Schwerdtfeger

Fazit: Der Test ist sehr leicht zu machen– auch Kinder müssten das ohne Probleme können. Allerdings ist der Test laut Packungsbeilage erst ab 16 Jahren; jüngere Personen müssen bei der Anwendung Hilfe bekommen. Das Stäbchen in der Nase ist auch nicht unangenehm. Wie mein Test ausgefallen ist, verrate ich an der Stelle nicht. Nur so viel: Sollten Sie in den kommenden zwei Wochen nichts mehr von mir lesen, kennen Sie den Ausgang.

(csh )
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