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Wegen sinkender Zahlen Deutsche Nachbarländer heben etliche Corona-Maßnahmen auf

Den Haag/Paris · Zutritt auch für Ungeimpfte in Restaurants, Kinos und Theatern – und wohl bald auch keine Maskenpflicht mehr: In mehreren Staaten rings um Deutschland wird bei den Corona-Beschränkungen gelockert.

 Ein Auto fährt an einem Schild vorbei, das auf die deutsch-niederländische Grenze hinweist (Symbolfoto).

Ein Auto fährt an einem Schild vorbei, das auf die deutsch-niederländische Grenze hinweist (Symbolfoto).

Foto: dpa/Sina Schuldt

Angesichts sinkender Corona-Zahlen lockern weitere europäische Staaten ihre Corona-Beschränkungen. So hebt etwa die Schweiz die Schutzmaßnahmen weitgehend auf. Noch diese Woche sollen Zutrittsbeschränkungen für Ungeimpfte in Restaurants, Freizeit- und Kulturbetrieben oder bei Veranstaltungen fallen, wie die Regierung in Bern schon angekündigt hat. Und an diesem Mittwoch entscheidet sie endgültig, ob zusätzlich alle anderen Maßnahmen beendet werden. Möglich ist aber, dass etwa in Bussen und Bahnen die Maskenpflicht bestehen bleibt.

 In Frankreich können seit Mittwoch Diskotheken wieder öffnen, Konzertveranstalter dürfen Stehplätze anbieten, in Zügen darf wieder gegessen und in Kinos Popcorn genascht werden. In den Niederlanden dürfen ab Freitag Nachtclubs und Bars wieder bis ein Uhr nachts geöffnet haben. Eine Woche später sollen dann sämtliche Beschränkungen der Öffnungszeiten wegfallen.

In Frankreich waren die Diskotheken in den vergangenen zwei Jahren insgesamt 18 Monate lang geschlossen. Nach den neuen Regelungen ist es nun auch wieder erlaubt, an der Bar ein Getränk im Stehen einzunehmen. Gesundheitsminister Olivier Véran stellte ein Ende der Maskenpflicht für Mitte März in Aussicht, falls das Infektionsgeschehen es zulasse.

"Wenn die Krankenhäuser wieder normal funktionieren und das Virus sich nur noch langsam verbreitet, dann können Erwachsene und Kinder in Innenräumen auf die Maske verzichten", sagte Véran dem Sender France Info. Auch die Zahl der Orte, an denen ein gültiger Impfass Zugangsvoraussetzung ist, werde sich dann verringern. Dies werde voraussichtlich schrittweise geschehen.

Auch die Niederlande heben die meisten Corona-Maßnahmen auf. Zunächst dürfen ab Freitag Fußballstadien, Theater, Kinos und Gaststätten wieder fast uneingeschränkt Besucher empfangen - und auch wieder bis 1.00 Uhr geöffnet sein, statt wie bisher 22.00 Uhr. „Das Land wird wieder geöffnet“, sagte Gesundheitsminister Ernst Kuipers am Dienstagabend in Den Haag. Angesichts zurückgehender Infektionszahlen gebe es Grund für Optimismus. Er rief aber auch auf, weiter vorsichtig zu sein.

Am 25. Februar folgt dann in den Niederlanden der voraussichtlich letzte Schritt: Dann werde die Masken-Pflicht abgeschafft und auch der Corona-Pass, hieß es. Mit dem Pass müssen Besucher von Gaststätten, Kultur und Sport zurzeit noch nachweisen, dass sie getestet, geimpft oder genesen sind. Für Großveranstaltungen in Innenräumen wie Festivals soll künftig eine Testpflicht gelten. Nur im öffentlichen Nahverkehr und in Flugzeugen soll noch die Maskenpflicht gelten.

Hintergrund ist, dass in den vergangenen Wochen der Druck von Bürgern und Unternehmern auf die Regierung zugenommen hatte, die Maßnahmen aufzuheben. Auch Experten halten das nun für vertretbar.

Auch Österreich will das Tempo bei den Corona-Lockerungen erhöhen. Darüber beraten an diesem Mittwoch Regierung und Ministerpräsidenten. Bisher sind weitere Öffnungsschritte am 19. Februar geplant. Dann soll - abgesehen von Wien - in der Gastronomie statt der 2G- wieder die 3G-Regel gelten. Nicht zuletzt die Tourismusbranche und einige Länderchefs dringen aber auf weitere Lockerungen. Aktuell gilt zum Beispiel bei der Einreise noch die Regel, dass nur Geimpfte und Genese mit zusätzlichem negativen Test ins Land dürfen.

Österreich hat mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2500 pro 100 000 Einwohner einen deutlich höheren Wert als Deutschland. Die Lage in den Kliniken ist aktuell allerdings stabil.

Etwas weiter weg von den deutschen Grenzen gelten in Finnland schon seit Montag deutlich weniger Corona-Maßnahmen als zuvor. So dürfen Restaurants und Kneipen nun zunächst bis 23.00 Uhr Alkohol verkaufen und bis Mitternacht offen bleiben. Wie der Rundfunksender Yle berichtete, ist auch ein Gesang- und Tanzverbot aufgehoben worden - das bedeutet, dass viele Finnen wieder in die von ihnen sehr geschätzten Karaokebars gehen können. Beschränkungen für die Kultur, den Sport und für Veranstaltungen fallen ebenfalls weg.

Die finnische Regierung hatte die Lockerungen vor gut zwei Wochen angekündigt. Dänemark, Schweden und zuletzt auch Norwegen haben praktisch alle geltenden Corona-Beschränkungen bereits aufgehoben.

(zim/dpa/AFP)
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