Prüfprozess läuft Impfstoff für Kinder unter fünf rückt näher

Düsseldorf · Die US-Behörde prüft die Zulassung für Kleinkinder, in Europa wird es noch dauern. Zugleich empfiehlt Sachsen die Impfung aller Kinder ab fünf Jahren. In NRW ist das Ermessen des Arztes. Ein Viertel dieser Altersgruppe ist geimpft.

 Kinder ab fünf werden geimpft.

Kinder ab fünf werden geimpft.

Foto: dpa/Robert Michael

(anh) Die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kleinkinder rückt näher. Biontech und sein US-Partner Pfizer haben in den USA die Zulassung für Kinder unter fünf Jahren beantragt. Man habe mit der Einreichung der nötigen Daten bei der Zulassungsbehörde FDA begonnen. Wenn die FDA zustimmt, könnten Kinder ab sechs Monaten eine Dosis erhalten, die ein Zehntel des Wirkstoffs einer Erwachsenen-Dosis enthält. So sollen mögliche Nebenwirkungen begrenzt werden.

Ungewöhnlicherweise hatte die FDA Biontech und Pfizer aufgefordert, den Antrag früher zu stellen, als von den Unternehmen geplant. Am 15. Februar will die FDA entscheiden. In den USA gibt es 19 Millionen Kinder in dieser Altersgruppe. Möglicherweise könnten sie schon ab März geimpft werden.

In Deutschland sind die Kinderärzte sehr zurückhaltend, zumal eine Corona-Infektion bei den meisten Kleinkindern harmlos verläuft. „Grundsätzlich handelt es sich um eine Entscheidung, die auf politischer Ebene getroffen wird“, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung (KV). In Deutschland könnte es bis zur Zulassung des Vakzins ohnehin noch dauern: Biontech erwartet die Ergebnisse seiner Kleinkinder-Studie bis April. Dann muss die Europäische Arzneimittelagentur (Ema) diese Daten prüfen, bevor sie das Vakzin zulassen kann. 

Anders sieht es bei den etwas älteren Kindern aus. Die Impfkommission in Sachsen empfiehlt nun generell allen Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Impfung mit dem Wirkstoff von Biontech und verweist auf die Erfahrungen und Sicherheitsdaten aus den USA. Die bundesweit arbeitende Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung in dieser Altersgruppe bislang nur bei Kindern, die gefährdet sind oder mit gefährdeten Angehörigen zusammenleben. Ärzte können aber schon jetzt nach individuellem Ermessen davon abweichen, so die KV. In NRW sind 23 Prozent der Kinder zwischen fünf und elf Jahren mindestens einmal geimpft.

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