Nach Ende der Pandemie China will internationale Untersuchung globaler Corona-Reaktion unterstützen

Peking · Nachdem der internationale Druck auf China gestiegen war, die Herkunft des Coronavirus im eigenen Land untersuchen zu lassen, hat Peking einem solchen Vorgehen nun zugestimmt. Die Weltgesundheitsorganisation solle die globale Reaktion auf das Virus untersuchen, sobald die Pandemie vorbei ist.

 Schüler kommen an einer Schule in Wuhan an, dem Ausbruchsort der Corona-Pandemie.

Schüler kommen an einer Schule in Wuhan an, dem Ausbruchsort der Corona-Pandemie.

Foto: AFP/STR

China will nach eigenen Angaben eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) geleitete Untersuchung der globalen Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie unterstützen. Die Untersuchung solle in einer „offenen, transparenten und umfassenden Weise“ geschehen, nachdem das Virus besiegt sei, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Freitag. Zuletzt war der internationale Druck auf Peking gestiegen, eine internationale Untersuchung zur Herkunft des neuartigen Coronavirus in China zuzulassen.

China unterstütze die Schaffung eines WHO-Komitees zur Untersuchung der weltweit verhängten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, betonte die Sprecherin Hua Chunying. Die Leitung des Gremiums solle WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus übernehmen.

China war zuletzt in der Frage nach dem Ursprung des neuartigen Erregers Sars-Cov-2 zunehmend unter Druck geraten. Mehrere Regierungen weltweit haben Peking zu Transparenz bezüglich der Herkunft des Erregers aufgefordert.

Die USA werfen China mit Blick auf die Herkunft des Virus Vertuschung vor. US-Außenminister Mike Pence sagte vergangene Woche in einem Fernseh-Interview, es gebe „überwältigende Beweise“ dafür, dass das Virus entgegen der Darstellung Chinas aus einem Forschungslabor in Wuhan stamme. China weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Auch die WHO bezeichnete die Vorwürfe der USA als „spekulativ“. Die internationale Organisation wartet derzeit auf eine Einladung Chinas, um ein Expertenteam nach Wuhan entsenden zu können, das den Ursprung des Virus untersuchen soll. Der chinesische UN-Botschafter in Genf, Chen Xu, hatte jedoch am Mittwoch gesagt, dass eine solche Einladung erst erfolgen könne, wenn das Virus „endgültig besiegt“ sei.

(c-st/AFP)
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