Pandemie-Bekämpfung NRW will Beherbergungsverbot nicht umsetzen

Düsseldorf · Für NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) machen Maßnahmen wie das vieldiskutierte Beherbergungsverbot „keinen Sinn, weil sie nicht dazu beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen.“ Im Hinblick auf die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch gibt er sich skeptisch.

 NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann,

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann,

Foto: dpa/Federico Gambarini

Nordrhein-Westfalen wird Kostenpflichtiger Inhalt das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten auch weiterhin nicht umsetzen. Das kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag in Düsseldorf an. Solche Verbote machten nach seinem Wissen „keine Sinn, weil sie nicht dazu beitragen, die Ansteckungsketten zu verlangsamen“.

Laumann betonte: „Wir müssen aufpassen, dass wir für das, was wir machen, die Akzeptanz behalten.“ Viele Corona-Maßnahmen seien in den vergangene Monaten zwar akzeptiert worden. „Aber diese Maßnahme hat sehr viel Akzeptanz kaputtgemacht“, sagte er mit Blick auf das Beherbergungsverbot.

Wie bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch eine Einigung in der Frage gefunden werden solle, wisse er auch nicht, sagte Laumann. Es gebe aber inzwischen auch aus der Medizin Wortmeldungen zum Thema Beherbergungsverbote, die die Position Nordrhein-Westfalens bestärkten.

Die meisten Bundesländer haben beschlossen, dass Menschen aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb Deutschlands nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll diese Maßnahme für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

(dpa/th)
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