Corona-Pandemie Aufhebung der Impfreihenfolge in NRW ab Juni möglich

Düsseldorf · Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält eine Aufhebung der Impfreihenfolge in Nordrhein-Westfalen Anfang Juni für möglich. Voraussetzung sei, dass es mehr Impfstoff gebe.

 Eine Frau wird geimpft (Symbolfoto).

Eine Frau wird geimpft (Symbolfoto).

Foto: dpa/Matthias Bein

Das sagte Laumann am Freitag im Radiosender WDR 5. Im Mai könnten in den Impfzentren landesweit pro Woche rund 200.000 Erstimpfungen und 280.000 Zweitimpfungen gemacht werden. Die Hausarztpraxen könnten im Mai pro Woche 245.000 Dosen Impfstoff verabreichen, so Laumann. Im Juni solle dann wesentlich mehr Impfstoff ankommen. Eine große Gruppe von chronisch Kranken müsse aber noch geimpft werden. Wenn diese sowie die alten Menschen geimpft seien, könne die Priorisierung aufgehoben werden.

Am Mittwoch hatte Laumann im Gesundheitsausschuss des Landtags gesagt, rund 60 Prozent der Bevölkerung in NRW könne bis Juli geimpft sein. Im Juni, wenn mehr Impfstoff bereit stehe, müsse das Impfsystem auch für Betriebsärzte geöffnet werden.

Beim Impfstoff Astrazeneca will sich NRW zwar offiziell an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (StiKO) halten, den Wirkstoff nur an Menschen über 60 Jahre zu verabreichen. Aber wenn ein jüngerer Patient Astrazeneca wolle und der Arzt das für vertretbar halte, „dann ist es auch nicht verboten“, so Laumann. Das sei dann aber eine Absprache zwischen Arzt und Patient. „Ich halte im übrigen Astrazeneca für einen - alles was ich darüber weiß - sehr guten Impfstoff“, sagte Laumann.

In mehreren Bundesländern ist Astrazeneca inzwischen für alle Altersgruppen freigegeben worden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet spätestens für Juni eine Freigabe der Corona-Impfungen für alle Impfwilligen in Deutschland. Momentan gehe er davon aus, „dass wir im Juni die Priorisierung aufheben können“, sagte Spahn am Donnerstag im Bundesrat in Berlin. Er wäre „froh“, wenn es noch früher möglich sei, fügte Spahn hinzu.

In der Regel soll der Impfstoff in Deutschland wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) seit dem 31. März eigentlich nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden.

(mba/dpa)
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