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Fragen und Antworten Wie sich NRW auf die vierte Impfung vorbereitet

Düsseldorf · Die Impfzentren sollen bis Jahresende offen bleiben, um eine neue Booster-Kampagne zu unterstützen. Laumann und Ärzte begrüßen das. Um den Impf-Anreiz zu erhöhen, fällt in NRW nun für Geboosterte die Testpflicht weg. Und es gibt neue Regeln für Tests in Fitness-Studios.

 Die Impfzentren (hier: Neuss) bleiben bis Jahresende erhalten.

Die Impfzentren (hier: Neuss) bleiben bis Jahresende erhalten.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Omikron breitet sich weiter aus. Nun haben sich Bund und Länder darauf verständigt, die Impfzentren bis Ende des Jahres fortzuführen. „Das gibt uns Rechtssicherheit“, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Denn die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. „Wir bereiten uns auf die vierte Impfung vor“, so der Minister.

Wie geht es mit den Impfzentren weiter?

Ende September wurden die 53 Impfzentren in NRW geschlossen. Kurz darauf schossen die Infektionen hoch, hektisch eröffnete NRW Impfstellen und schuf „Koordinierende Covid-Impfeinheiten“ (Koci). Diese Impfstellen, deren Kosten sich Bund und Land teilen, sollen nun mindestens bis Jahresende erhalten bleiben. Auch das Land trage seinen Beitrag, so Laumann. „Die kommunalen Haushalte sollen auf keinen Kosten sitzen blieben“, sagte der Minister. Ärzte begrüßen das: „Wir haben in den vergangenen Monaten gesehen, dass sich kommunale Impfangebote mit denen der Haus- und Fachärzte sinnvoll ergänzen und in Summe zu einem zügigen Impf-Fortschritt führen können. Mit Blick auf die sehr wahrscheinlich im Laufe der kommenden Monate anstehenden vierten Impfungen macht es daher Sinn, die Grundzüge eingespielter Strukturen weiter am Netz zu lassen“, so die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.

Wann gibt es eine vierte Dosis?

Das fragen sich vor allem Senioren, deren Boosterung schon Monate zurückliegt. Die Gesundheitsminister sehen für eine vierte Dosis noch keine ausreichende wissenschaftliche Grundlage: Studien aus Israel, wo Ältere bereits ihre vierte Dosis erhalten, legten nahe, dass diese nicht unbedingt mehr Antikörper gegen Omikron hätten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) prüft noch. Auch der Apothekerverband Nordrhein ist skeptisch: „Wenn man jetzt mit dem herkömmlichen Impfstoffen zum vierten Mal impft, wird man Omikron nichts Wesentliches entgegensetzen können“, sagte Verbandschef Thomas Preis. „Aber wenn nach Ostern Biontech mit der Omikron-Variante des Impfstoffes kommen sollte, muss so schnell wie möglich geboostert werden.“ Dann würden Apotheken eine wichtige Rolle spielen. Sie dürfen nun impfen.

Kommt der angepasste Impfstoff?

Das ist noch offen. Biontech/Pfizer und Moderna prüfen, ob sie ihre mRNA-Impfstoffe an Omikron anpassen müssen, oder ob eine vierte normale Dosis reicht. Ein speziell entwickelter Omikron-Impfstoff solle im März zur Verfügung stehen, sagte Pfizer-Chef Albert Bourla dem US-Sender CNBC. Er wisse aber nicht, ob das Vakzin tatsächlich benötigt werde. Biontech will 2022 bis zu vier Milliarden Dosen herstellen.

Wann gilt jemand als geboostert?

Der Bund arbeitet noch an seiner „Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung“, Freitag soll es Klarheit für die Umsetzung in NRW geben. Aktuell gilt: Als Personen mit Auffrischung gelten laut RKI Geimpfte, die eine Drittimpfung mit Biontech, Moderna oder Astrazeneca erhalten haben. Mit Johnson&Johnson-Geimpften gehen die Länder unterschiedlich um. In NRW gilt: „Personen, die eine Impfung mit J&J erhalten haben, gelten nach derzeitigem Stand als vollständig geimpft“, so das Ministerium. Damit reicht hier eine weitere Impfung. Laumann forderte die Bundesregierung auf, die Corona-Warn-App zügig weiterzuentwickeln, um auch kompliziertere Fälle als geboostert abzubilden – etwa, wenn Menschen genesen oder mit J&J geimpft worden seien.

Brauchen Geboosterte keinen Test mehr?

Um einen Anreiz für die Auffrischimpfung zu setzen, lockert das Land ab Donnerstag die Testauflagen. „Geboosterte Personen werden von der Testpflicht ausgenommen, sie brauchen in Bereichen, in denen 2Gplus gilt, keinen tagesaktuellen Test“, erklärte das Ministerium. Dasselbe gilt für Personen, die nach vollständiger Immunisierung von einer Infektion genesen sind. Das Ministerium betonte, dass die Befreiung von der Testpflicht „unmittelbar ab Erhalt der Auffrischungsimpfung“ gelte – also nicht erst nach zwei Wochen. Zudem können Testungen nun auch vor Ort durchgeführt werden: etwa im Fitnessstudio unter der Aufsicht des Empfangspersonals oder beim Sport unter der Aufsicht des Trainers. Diese Selbsttests gelten nur für das konkrete Angebot, nicht aber etwa zum Shoppen.

Wie geht es mit den Schnelltests weiter?

Die Teststellen dürften nur solche Tests verwenden, die auf der Liste der Antigen-Tests zur professionellen Anwendung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgeführt seien und eine CE-Kennzeichnung trügen, erklärte die Stadt Düsseldorf. Und das BfArM streicht Tests aus seiner Liste, die eine Evaluierung durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) nicht bestanden haben. Ein anderes Problem sind schlampig durchgeführte Tests, über die Bürger immer mal wieder klagen. Es würden anlassbezogene Begehungen durchgeführt, erklärte eine Sprecherin der Landeshauptstadt. Vorübergehende Schließungen von Teststellen seien auch schon notwendig gewesen. „Allerdings konnten die vorhandenen Mängel auch behoben werden.“

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