Sorge vor Corona-Mutation Deutschland will Reiseverkehr mit Großbritannien einschränken

Eine wohl deutlich ansteckendere Virus-Mutation in England alarmiert europäische Nachbarländer. Nach anderen EU-Staaten plant jetzt auch die Bundesregierung zur Vorsicht Reisebeschränkungen.

Reisende am Londoner Flughafen Heathrow.

Reisende am Londoner Flughafen Heathrow.

Foto: AP/Matt Dunham

Wegen der neuen Variante des Coronavirus sollen die Reisemöglichkeiten zwischen Deutschland und Großbritannien sowie zu Südafrika eingeschränkt werden. Die Bundesregierung teilte am Sonntag mit, eine entsprechende Regelung werde zur Zeit erarbeitet. Sie stehe dazu auch in Kontakt mit den europäischen Partnern. Zunächst hatte die „Bild“-Zeitung über solche Pläne berichtet.

Nach ersten Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ist eine kürzlich entdeckte Variante des Virus um bis zu 70 Prozent ansteckender als die bisher bekannte Form. Premierminister Boris Johnson hatte am Samstag betont, es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Impfstoffe gegen die Mutation weniger effektiv seien.

Die Bundesregierung prüft dazu wie andere europäische Staaten auch Schutzvorkehrungen im Luftverkehr. Einschränkungen der Flüge aus Großbritannien und Südafrika seien „eine ernsthafte Option“, hieß es aus Kreisen des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Man verfolge die Entwicklung sehr genau, und werte mit Hochdruck Informationen über die mögliche Virus-Variante aus. Unter anderem die Niederlande verhängten bereits ein Verbot für Flüge von und nach Großbritannien.

Das Bundesgesundheitsministerium hob die bestehende Pflicht zu Corona-Tests bei der Einreise aus ausländischen Risikogebieten hervor. „Wir gehen davon aus, dass angesichts der Meldungen an allen Flughäfen mit direkten Verbindungen aus Großbritannien diese Testpflicht nunmehr verstärkt kontrolliert wird“, sagte ein Sprecher der „Süddeutschen Zeitung“ mit Blick auf die zuständigen Länder.

(dpa)
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