Fragen und Antworten Wann müssen Schüler im neuen Schuljahr Masken tragen?

Düsseldorf · Menschen in NRW müssen auch weiterhin einen Mund-und-Nasenschutz in bestimmten Situationen tragen - nun auch fast alle Schüler im Unterricht. Worauf ist zu achten, welche Masken sind bei langem Tragen geeignet? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

 Auch am Hauptbahnhof in Düsseldorf müssen weiter Masken getragen werden.

Auch am Hauptbahnhof in Düsseldorf müssen weiter Masken getragen werden.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Am 12. August geht in NRW die Schule wieder los. Mit wenigen Ausnahmen gilt dann auch für alle Schüler die Maskenpflicht. Im Internet zeigen sich erste Eltern besorgt, ob das Tragen der Masken in Einzel- und Doppelstunden ein Problem für ihre Kinder darstellen könnte. Seit Beginn der Maskenpflicht in NRW kursieren zahlreiche Spekulationen über den gesundheitlichen Nutzen. Wir geben eine Übersicht, worauf beim Umgang mit Masken zu achten ist.

Warum gibt es eine Maskenpflicht?

Seit dem 29. April gilt in ganz Deutschland eine Maskenpflicht im Nahverkehr und beim Einkaufen. Zwischen den Bundesländern gibt weitere es kleine Unterschiede. Laut Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) kann das Tragen der nicht-medizinischen Alltagsmasken das Risiko von Infektionen reduzieren. Insbesondere schützen sie andere, wenn der Träger mit dem Coronavirus infiziert sein sollte.

Helfen die Masken wirklich?

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Laut dem RKI könnte das Tragen von Masken die Corona-Ausbreitung verlangsamen. Die Abstands- und Hygieneregeln gelten aber auch, wenn Menschen eine Maske tragen. Der Stoff bietet Schutz vor größeren Tröpfchen. Die Maske kann auch verhindern, dass man sich seltener ins Gesicht fasst. Für selbstgemachte Masken gibt es weder Normen noch eine nachgewiesene Schutzwirkung. Das RKI geht davon aus, dass die selbstgemachten Masken in der Regel weniger Tröpfchen filtern als der medizinische Mund-Nasen-Schutz.

Wo und wann müssen in NRW Masken getragen werden?

Generell gilt: In allen Einrichtungen mit Publikums- und Kundenverkehr muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. So etwa in Geschäften des Einzelhandels, Post- und Bankfilialen, Tankstellen, auf Wochenmärkten, in Restaurants, Shopping-Malls, Arztpraxen, im öffentlichen Personenverkehr, also in Bussen und Bahnen sowie in Taxen. Wer keine Maske trägt, muss damit rechnen, dass er etwa aus der Bahn oder den entsprechenden Räumlichkeiten verwiesen wird oder ihm die Dienstleistung verweigert wird.

Für welche Schüler, wo und wann gilt die Maskenpflicht im neuen Schuljahr?

Alle Schüler an weiterführenden und berufsbildenden Schulen müssen im Schulgebäude und während des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Kostenpflichtiger Inhalt Insofern Lehrer einen Mindestabstand von anderthalb Metern nicht sicherstellen können, müssen auch sie eine Maske tragen.

Für Grundschüler gibt es eine Ausnahme: Sie müssen die Maske zwar auf dem Schulgelände tragen, nicht aber, wenn sie im Unterricht auf ihren festen Plätzen sitzen. Zudem sollen Schüler mit Schnupfen künftig 24 Stunden zuhause bleiben.

Gesundheitsschädlich ist das Tragen der üblichen Masken für gesunde Menschen nicht: Experten sind sich einige, dass Kohlendioxid beim Ausatmen nicht durch eine Maske zurückgehalten wird und es einen ausreichenden Luftaustausch gibt.

Muss man trotz Maske Abstand halten?

Die Mund-Nasen-Bedeckung ist ein zusätzlicher Schutz und ersetzt keine anderen Maßnahmen, wie den Sicherheitsabstand oder eine gute Handhygiene. Auch mit Maske sollte der von der WHO empfohlene Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen eingehalten werden, heißt es vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Wie ist die Regelung an Bahnhöfen und Haltestellen?

In Bussen und Bahnen muss eine Maske getragen werden. Die Coronaschutzverordnung legt fest, dass der Mund-Nasen-Schutz bei Beförderungsleistungen des Personenverkehrs sowie seiner Einrichtungen Pflicht ist. Deshalb muss jeder, der an der Haltestelle wartet, das Bahnhofsgebäude betritt oder am Gleis steht, die Schutzbedeckung tragen.

Was passiert, wenn man sich nicht an die Maskenpflicht hält?

Die NRW-Landesverordnung sieht keine Strafen vor. Die Kontrolle und gegebenenfalls das Verhängen von Strafen sei Aufgabe der kommunalen Ordnungsämter, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Schülern droht NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer zufolge allerdings der Schulverweis, sollten sie sich grobe Verstöße gegen die Maskenpflicht leisten.

Wie lange gilt die Maskenpflicht in NRW noch?

Die aktuellen Regelungen der Coronaschutzverordnung in NRW sind mindestens bis zum 11. August 2020 verlängert worden.

Gibt es Ausnahmen von der Maskenpflicht in NRW?

Die Maskenpflicht gilt nicht für Kinder unter sechs Jahren. Auch von der Maskenpflicht befreit sind Menschen, die gesundheitlich oder geistig beeinträchtigt sind. Das können beispielsweise Asthmatiker sein. Dabei ist nur in wenigen Ausnahmefällen ist eine ärztlich attestierte Befreiung von der einfachen Maskenpflicht notwendig, heißt es vom deutschen Allergie- und Asthmabund. Während der Kommunikation mit einem gehörlosen oder schwerhörigen Menschen, darf die Maske vorübergehend abgelegt werden. Menschen, beispielsweise Kassierer, die durch Acrylscheiben oder eine Glasvorrichtung geschützt sind, müssen ebenfalls keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.

Anders als im Taxi dürfen hingegen im Auto keine Masken getragen werden, da man sonst gegen das Vermummungsgesetz verstoßen würde und sich so beispielsweise vor Radarkontrollen entziehen könnte. Beim Fahrunterricht müssen jedoch sowohl Fahrlehrer als auch Fahrschüler eine Maske tragen. Diese Ausnahme ist in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium getroffen worden.

Warum sieht man häufig Radfahrer mit Maske?

Auf dem Fahrrad oder E-Bike herrscht keine Maskenpflicht, da man unter freiem Himmel fährt und im Normalfall Abstand zu anderen Menschen hat. Dennoch sieht man zurzeit einige Radler, die einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Grund dafür ist der Pollenflug für Allergiker und Menschen mit Heuschnupfen. Wie die Krankenkassenzentrale mitteilt, kann der Pollenkontakt mit einer selbstgenähten Behelfsmaske reduziert werden und die Maske eine wirksame mechanische Barriere bieten.

Welche Maske bietet welchen Schutz?

Mit Mund-Nasen-Bedeckungen (MNB) sind textile Barrieren gemeint, die die Übertragung von Atemtröpfchen verringern sollen. Ein Tuch oder Schal kann auch als MNB dienen. Mit dem Tragen so einer Maske wird auch der Schleimhautkontakt durch kontaminierte Hände vermieden. Zwar gibt es für die MNB keine nachgewiesene Schutzfunktion für den Träger selbst. Die Maske kann aber dazu beitragen, das Virus nicht an andere Menschen weiterzugeben.

Medizinische Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) und so genannte Operations-Masken kommen vor allen in medizinischen Bereichen zum Einsatz. OP-Masken zählen zu den Medizinprodukten und erfüllen entsprechende gesetzliche Vorschriften. FFP-Masken halten Schadstoffe sowie Viren ab und bieten daher sowohl neben dem Fremd- auch Eigenschutz. Es wird in den Filterleistungen FFP1, FFP2 und FFP3 unterschieden. FFP-Masken soll dem Fachpersonal vorgehalten werden, die mit infizierten Personen in Kontakt sind.

Welche Maske ist für eine längere Tragezeit wie im Unterricht gut geeignet?

Das wird individuell anders empfunden. So genannte OP-Masken bestehen aus Materialien, die tatsächlich zum Filtern gemacht sind. Das sind in aller Regel nicht-gewebte Stoffe, die jedoch so kleine Poren haben, dass viele Partikel nicht durchgehen. Dennoch bieten diese Stoffe viele kleine Kanäle, so dass gut Luft durchkommt und das Atmen leichter fällt. Bei den Community-Masken (MNB) aus Stoff sollte man darauf achten, dass das Vlies im Innern nicht zu dick ist. Außerdem sollte man die Maske wechseln können, wenn sie durchfeuchtet ist, das erleichtert auch wieder das Atmen.

Ist ein Visier genauso wirksam wie eine Maske?

Im Gegensatz zu Stoffmasken ist das Gesichtsschild recht einfach mit Desinfektionsmittel zu reinigen. Außerdem liegt es nicht eng an und ist luftdurchlässiger. Deswegen schätzt das Robert-Koch-Institut, dass Visiere nicht so gut schützen wie Behelfsmasken. Dem BfArM zufolge können Visiere nur die Tröpfchen auffangen, die direkt auf die Scheibe gelangen. Über die Seiten könne noch Luft nach Außen strömen. Für Menschen, die aus medizinischen Gründen keine Mund-Nasen-Schutzmaske tragen können, sind Visiere eine Alternative. Auch bei warmen Temperaturen sollte man also eine Behelfsmaske tragen. Eine andere Möglichkeit wäre, unter dem Visier einen Atemschutz aus dünnem Stoff zu tragen.

Kann man die Masken von beiden Seiten tragen?

Hat man die Maske getragen, ist die Seite, die außen war potentiell erregerhaltig. Daher kann man die Maske beim nächsten Mal nicht einfach umdrehen, sondern sollte sie vor dem nächsten Tragen reinigen. Bei den OP-Masken, die nur einmal getragen werden können, gehört die farbige Seite nach außen.

Wie kann ich wiederverwendbare Masken reinigen?

Die Masken können in die Waschmaschine gesteckt werden. Das BfArm empfiehlt eine Waschtemperatur von mindestens 60 Grad. Danach sollte der Stoff vollständig getrocknet werden.

Wann muss die Polizei Maske tragen?

Eine generelle Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes besteht laut der Coronaschutzverordnung für Sicherheitsbehörden, Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz nicht. Die Polizei NRW teilt jedoch mit, dass in Situationen, in denen der Mindestabstand nicht gewährleistet werden kann, Einsatzkräfte in NRW jetzt regelmäßig eine Atemschutzmaske im Standard FFP1 oder einen Mund-Nasen-Schutz tragen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Ist für das Betreten einer bestimmten Örtlichkeit, wie Krankenhäuser oder Pflegeheime, das Tragen von Atemschutz vorgeschrieben, sollen die Einsatzkräfte mindestens eine Atemschutzmaske im Standard FFP2 tragen.

Was kann ich tun, wenn meine Brille beim Tragen beschlägt?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um zu verhindern, dass die Brille beim Tragen der Maske beschlägt. Je enger der Mundschutz an der oberen Seite anliegt, desto weniger Luft strömt nach oben und die Brille beschlägt seltener. Das kann entweder mit einem Metallbügel am oberen Rand funktionieren oder aber man faltet die obere Kante um. Manchmal reicht es auch schon aus, die Schlaufen enger zu machen. Die Maske sollte aber auch nicht zu eng oder knapp sitzen.

Alternativ raten einige Optiker zu dem Tipp, ein Taschentuch zwischen Maske und Brille einzulegen. Das sorgt zum einen für ein kompakteres Tragegefühl und fängt zum anderen die feuchte Luft ab.

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