Corona-Lockdown 2000 Professoren fordern Rückkehr zur Präsenzlehre an Unis

Berlin · Nicht nur an den Schulen, auch an den Hochschulen wächst der Druck, schrittweise in den Normalbetrieb zurückzukehren. Rund 2000 Professoren und Dozenten deutscher Unis und anderer Hochschulen fordern in einem offenen Brief die Rückkehr zur Präsenzlehre.

 Studenten sitzen während einer Vorlesung in einem Hörsaal (Symbolbild).

Studenten sitzen während einer Vorlesung in einem Hörsaal (Symbolbild).

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

„Wir fordern eine – vorsichtige, schrittweise und selbstverantwortliche – Rückkehr zu Präsenzformaten. Was die Schulen zu leisten in der Lage sind, sollte auch Universitäten möglich sein“, heißt es in dem Schreiben. Das Inforadio des RBB hatte zuerst darüber berichtet.

Einer der Initiatoren, der Bonner Germanistik-Professor Johannes F. Lehmann, sagte dem Sender, es sei ihm ein Rätsel, warum es an den Schulen und Kitas beispielsweise wieder losgehe, an den Unis aber nicht. Die selbstständige, kritische Aneignung von Inhalten setze zwingend Präsenz voraus. „Es kann ja nicht sein, dass ich morgens ins Schwimmbad gehe und mittags ins Restaurant (...), dass aber die Universitäten mitten in der Stadt geschlossen bleiben.“ Deswegen plädierten die Professoren und Dozenten dafür, schrittweise und vorsichtig einzelne Elemente der Präsenzlehre wieder möglich zu machen.

Die Hochschulen hatten das laufende Sommersemester im April wegen der Corona-Pandemie als „Online-Semester“ begonnen. Lehrveranstaltungen finden seitdem beispielsweise über Konferenzapps wie Zoom statt, Aufgaben werden über Online-Plattformen vergeben. Das Sommersemester läuft offiziell noch bis zum 30. September, im Juli und August beginnt je nach Hochschule die vorlesungsfreie Zeit (Semesterferien). Die Lehrveranstaltungen im Wintersemester, das am 1. Oktober beginnt, sollen nicht vor dem 1. November starten. Darauf hatten sich die Kultusminister der Länder im April verständigt.

(felt/dpa)
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