Der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Peter Liese, hat den Vorschlag der EU-Kommission eines sogenannten Transparenzregisters für Impfstoff-Exporte aus der Europäischen Union vehement verteidigt. „Ich finde es richtig, dass die Europäische Kommission jetzt die Waffen zeigt“, sagte Liese unserer Redaktion. Zwar hoffe er, dass die Kommission diese Waffen nicht einsetzen müsse. Dennoch sprach er sich dafür aus, alle Impfstoff-Ausfuhren zu erfassen und genehmigen zu lassen. „Ich halte den Vorschlag der Kommission für ein Transparenzregister für absolut notwendig. Wir müssen mehr Klarheit darüber haben, wohin der Impfstoff geht, der in der EU produziert wird. Als letztes Mittel sollte es auch eine Genehmigungspflicht für Exporte geben“, so Liese. Zugleich betonte der CDU-Politiker, dass die EU an internationaler Zusammenarbeit und an der Zusammenarbeit mit den Herstellern interessiert sei. „Allerdings müssen wir unsere Bürgerinnen und Bürger schützen. Die Amerikaner haben schon seit Langem ein Exportverbot für Impfstoffe verhängt. Das ist ein Teil des Problems“, so Liese. Auch Kanada bekomme derzeit sehr geringe Impfstoff-Lieferungen etwa von dem Hersteller Biontech/Pfizer. „Das Verhalten von Astrazeneca hat nun dem Fass den Boden ausgeschlagen. Vertragswidrig wollen sie, dass allein die EU unter den Produktionsschwierigkeiten leidet. Hier muss dringend etwas geändert werden“, betonte Liese.