Der Kinderschutzbund in Nordrhein-Westfalen fordert klare Konzepte für einen Schulstart nach dem Lockdown. Kinder, Jugendliche und Eltern bräuchten jetzt „eine Vorstellung davon, wie der Unterrichtsalltag in den nächsten Wochen und Monaten aussehen kann“, sagte Landesgeschäftsführerin Krista Körbes am Mittwoch in Wuppertal. Schülerinnen und Schüler wie auch Eltern stünden aktuell unter enormem Druck.
Auch die diese Woche anstehende Vergabe der Halbjahreszeugnisse sorgte „in vielen Familien für Unbehagen“, erklärte Körbes. Die Tatsache, dass die Zensuren teilweise auf der Basis von Distanzunterricht vergeben werden, verunsichere Kinder, Jugendliche und Eltern. „Vielen fehlen eindeutige Kriterien, wie ihre Leistungen derzeit bewertet werden.“ Besonders groß seien die Sorgen bei Kindern und Jugendlichen, die zu Hause keine guten Bedingungen zum Lernen haben.
Das NRW-Schulministerium will mindestens bis zum 12. Februar am Distanzunterricht in den Schulen festhalten. Sobald die Pandemie es zulasse, solle der Unterricht in den Schulen wieder aufgenommen werden, hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag erklärt.
Kinderschützerin Körbes mahnte: „Auch wenn der derzeitige Lockdown mit den Schließungen der Schulen unabdingbar war, wird er die soziale Ungleichheit und die ungerecht verteilten Bildungschancen weiter verschärfen.“ Daher sei es wichtig, dass auch außerschulische Bildungsangebote möglichst schnell wieder öffnen könnten. Auch die Bildungsprojekte oder Hausaufgabenbetreuung in den Orts- und Kreisverbänden des Kinderschutzbundes seien aktuell geschlossen.