Umfrage in NRW Corona für Menschen größeres politisches Problem als Klimaschutz

Köln · Tempolimit auf der Autobahn, mehr erneuerbare Energien, Vorrang für Klimaschutz - die Menschen in NRW sind bereit, sich für den Umweltschutz auch einzuschränken. Für die meisten ist das größte Problem aber derzeit ein anderes.

 Rauch steigt aus einer Fabrik auf, während ein mit Autos beladener LKW eine Brücke überquert. (Symbolfoto)

Rauch steigt aus einer Fabrik auf, während ein mit Autos beladener LKW eine Brücke überquert. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Michel Euler

Das wichtigste politische Problem ist für mehr als die Hälfte der Menschen in Nordrhein-Westfalen derzeit die Corona-Pandemie. Umweltschutz und Klimawandel landen auf dem zweiten Platz. Das hat eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des WDR für den Klimatrend NRW ergeben. 58 Prozent der Befragten gaben Corona als eines der wichtigsten politischen Probleme an. 27 Prozent nannten Umweltschutz und Klimawandel. An dritter Stelle folgte Bildung (12 Prozent).

Für etwa die Hälfte der Wahlberechtigten in NRW (51 Prozent) hat der Klimaschutz Vorrang gegenüber dem Erhalt von Arbeitsplätzen. Vier von fünf Befragten sehen beim Klimaschutz zudem großen oder sehr großen Handlungsbedarf. 92 Prozent halten den Ausbau erneuerbarer Energien für sinnvoll. Allerdings ist auch knapp jeder Dritte (31 Prozent) der Meinung, dass Windkraftanlagen die Landschaft zerstören.

Etwa vier von fünf Befragten sind für niedrigere Preise für Bahnfahrten und höhere Preise für Flugreisen. Fast drei Viertel (72 Prozent) unterstützen eine Verteuerung von Lebensmitteln wie Fleisch, Milch, Wurst, Käse und Eiern - je nachdem wie hoch der Kohlendioxid-Ausstoß bei der Herstellung ist. 71 Prozent befürworten außerdem ein allgemeines Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen.

Geteilter Meinung sind die Befragten dagegen bei der Antriebsart für Autos: 46 Prozent halten einen Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektromobilität für sinnvoll, 44 Prozent halten das für nicht sinnvoll. Eine deutliche Mehrheit (78 Prozent) wäre im Übrigen dazu bereit, sich für den Klimaschutz im Alltag einzuschränken; jeder Fünfte (20 Prozent) möchte das nicht.

(chal/dpa)
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