Corona-Krise in der Türkei Erdogan verhängt totales Ausgangsverbot für junge Leute

Istanbul · Auch in der Türkei steigt die Zahl der Toten durch Covid-19. Präsident Recep Tayyip Erdogan verhängt deswegen eine weitere drastische Maßnahme: Unter-20-Jährige dürfen das Haus nicht mehr verlassen.

Recep Tayyip Erdogan während einer Pressekonferenz (Archivbild).

Recep Tayyip Erdogan während einer Pressekonferenz (Archivbild).

Foto: dpa/-

In der Türkei sind offiziellen Angaben zufolge innerhalb der vergangenen 24 Stunden weitere 69 Menschen mit Corona-Infektion gestorben. Damit sei die Gesamtzahl dieser Toten auf 425 gestiegen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Freitagabend mit. Zudem seien 2786 weitere Menschen positiv getestet worden - die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle stieg damit auf 20.921. In der Türkei mit ihren rund 83 Millionen Einwohnern sind bisher 141.716 Tests durchgeführt worden.

Präsident Recep Tayyip Erdogan wandte sich am Abend erneut an die Nation. Nach den Senioren ab 65 Jahren und den chronisch Kranken erteilte er nun auch den Unter-20-Jährigen ein Ausgangsverbot. Das solle ab Mitternacht gelten. Er erklärte auch das Maskentragen an belebten Orten wie Märkten oder in Geschäften für verpflichtend. Außerdem sollten in 31 Städten vorerst für 15 Tage Autos weder ein noch aus fahren dürfen.

Die meisten Infizierten wurden nach offiziellen Angaben in der Millionenmetropole Istanbul gemeldet - rund 12 200 Fälle. Der Bürgermeister der Stadt, der Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu, machte in einem Tweet am Abend darauf aufmerksam, dass die Zahl innerhalb von 48 Stunden um fast 40 Prozent gestiegen sei. Er fordert seit Tagen strengere Ausgangsbeschränkungen für die Stadt. Die Türkei hatte am 11. März ihren ersten Coronavirus-Fall gemeldet.

(felt/dpa)
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