Zwangspause wegen Corona Studenten fordern Aussetzung der Regelstudienzeit

München · Das anstehende Sommersemester soll nach dem Willen von Studierendenvertretungen als „Kann-Semester“ gewertet werden. Prüfungen sollen wiederholt und Abgabefristen verschoben werden dürfen

 Ein leerer Hörsaal der Ruhr-Universität Bochum. Das Sommersemester in NRW soll wegen der Corona-Krise komplett digital starten. Doch das funktioniert nicht einwandfrei.

Ein leerer Hörsaal der Ruhr-Universität Bochum. Das Sommersemester in NRW soll wegen der Corona-Krise komplett digital starten. Doch das funktioniert nicht einwandfrei.

Foto: dpa/Caroline Seidel

Neben der Aussetzung der Regelstudienzeit und der freiwilligen Nutzung von Lehrangeboten fordern sie mit einer Petition auch die Verschiebung aller Fristen und das Recht, Prüfungen wiederholen zu können. Hintergrund sind die Einschränkungen wegen der Corona-Krise, wie die Initiatoren von der Studierendenvertretung der Hochschule München am Dienstag mitteilten. So seien die Hochschulen zwar sehr bemüht, die Lehre auf Online-Formate umzustellen. Doch könnten viele Studenten absehbar nicht die erforderlichen Leistungen erbringen.

Als Lösung wird in der von deutschlandweit rund 20 Studierendenvertretungen unterzeichneten Petition an die Hochschulrektorenkonferenz vorgeschlagen, das nächste Woche beginnende Sommersemester nicht zur Regelstudienzeit zu zählen. So würden finanzielle Nachteile etwa beim Bafög vermindert. Alle Abgabefristen sollten verschoben werden - Arbeiten in Zusammenarbeit mit Firmen könnten beispielsweise derzeit gar nicht erstellt werden. Zudem solle ein Recht auf Wiederholung von Prüfungen eingeräumt werden und die Nutzung der digitalen Lehrangebote auf freiwilliger Basis erfolgen.

Denn längst nicht alle Studierenden hätten die Möglichkeit, mit den Online-Angeboten erfolgreich zu lernen, hieß es. Zumal der Zugang etwa zu wissenschaftlicher Literatur durch die Schließung der Bibliotheken derzeit massiv eingeschränkt sei. Auch sei zu erwarten, dass viele Studierende etwa durch die Betreuung ihrer Kinder oder der Pflege von Familienangehörigen besonders belastet wären. Andere hätten durch die Corona-Krise nun finanzielle Probleme. „Diese sozialen, wirtschaftlichen und fachlichen Nachteile führen unweigerlich zu ungleichen Rahmenbedingungen unter den Studierenden“, heißt es in der Petition.

(anst/dpa)
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