Lockdown in den USA Kalifornien nimmt Corona-Lockerungen zurück – Bars und Restaurants schließen wieder

Sacramento · Wegen steigender Corona-Fallzahlen fährt der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat das öffentliche Leben teilweise wieder runter. Viele Aktivitäten in geschlossenen Räumen sind bis auf Weiteres untersagt.

 An einem Zaun in Los Angeles stehen Corona-Wahnhinweise.

An einem Zaun in Los Angeles stehen Corona-Wahnhinweise.

Foto: dpa/Richard Vogel

Der Besuch von Bars und Restaurantinnenräumen ist in Kalifornien wegen des Coronavirus wieder verboten. Aktivitäten im Inneren müssten eingeschränkt werden, um die weitere Ausbreitung zu verlangsamen, sagte Gouverneur Gavin Newsom am Montag angesichts vieler Neuinfektionen und Einlieferungen ins Krankenhaus. Auch der Besuch von Gottesdiensten in geschlossenen Räumen, Fitnessstudios und Friseur- sowie Schönheitssalons ist in den meisten Teilen des Bundesstaates wieder untersagt.

Die Maßnahmen spiegeln neue Erkenntnisse von Gesundheitsexperten über die Ausbreitung des Coronavirus wider. Zu Beginn der Pandemie waren in Kalifornien Strände, Campingplätze und Parks geschlossen, sowie Treffen von Menschen aus unterschiedlichen Haushalten begrenzt worden. Daten zeigten jedoch, dass sich das Virus vor allem in Innenräumen überträgt, weshalb eine Maskenpflicht eingeführt wurde.

Newsom bat die Bevölkerung wiederholt, von Treffen mit anderen Menschen abzusehen und drückte Frustration darüber aus, dass viele den Anweisungen nicht folgten. „Covid-19 wird nicht bald einfach weggehen, bis es einen Impfstoff oder eine effektive Therapie gibt“, sagte er. „Begrenzen Sie die Aufeinandertreffen mit Menschen außerhalb ihres Haushaltes. Es ist gesunder Menschenverstand, aber die Daten legen nahe, dass nicht jeder gesunden Menschenverstand anwendet.“

Kritik kam von religiösen Gruppen und Interessenverbänden. Es gebe keine Beweise, dass in Schönheitssalons Übertragungen stattgefunden hätten, sagte Fred Jones, Anwalt der Vereinigung von Beautysalons in Kalifornien. Robbert Tyler, Anwalt für eine in Kalifornien ansässige Vereinigung, die sich mit Glaubens- und Freiheitsfragen beschäftigt, sagte, er bezweifle, dass Newsoms Anordnung verfassungskonform sei. Es herrsche nicht nur eine Wirtschaftskrise, sondern auch eine Krise der mentalen Gesundheit, die „genauso viel Aufmerksamkeit erfordert wie Covid-19“, sagte er.

(kron/dpa)
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