Pandemie-Hotspot Irland kämpft gegen „Infektions-Tsunami“

Dublin · Irland galt als vorbildlich in der Pandemie-Bekämpfung, doch inzwischen hat sich das Virus dort rasant ausgebreitet. Als Ursache vermuten Experten eine Kombination aus zu frühen Lockerungen und der deutlich ansteckenderen Virus-Variante aus England.

 Irland befindet sich in einem strengen Lockdown, um die massive Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Irland befindet sich in einem strengen Lockdown, um die massive Ausbreitung des Virus zu stoppen.

Foto: dpa/Brian Lawless

Wie dramatisch schnell sich die Infektionslage drehen kann, wenn viele ungünstige Faktoren zusammenfallen, zeigt sich gerade in Irland. Vom einstigen Musterschüler in Sachen Pandemie-Management hat sich das kleine Land innerhalb weniger Wochen zum Problemfall entwickelt. Anfang Dezember konnte Irland die niedrigste Infektionsrate in der EU vorweisen, nun liegt die Republik weltweit vorne. Von 78 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb 14 Tagen im Dezember schoss die Inzidenz auf 1410 Infektionen innerhalb 14 Tagen im Januar. Bei rund fünf Millionen Einwohnern sind etwa 160.000 Menschen infiziert, allein 65.000, also mehr als ein Drittel, steckten sich in den vergangenen zwei Wochen an. Regierungschef Micheál Martin spricht von einem „Infektions-Tsunami“, der Irland erfasst habe. Doch was hat die verheerende Welle ausgelöst?