Strategiewechsel bei Corona Neue Inzidenz von 35 scheint schon in vier Wochen erreichbar

Analyse | Berlin · Mit Schwellenwerten für das Infektionsgeschehen kann die Dynamik der Ansteckungen schwer beherrscht werden. Bund und Länder setzen deshalb auf niedrigere Inzidenzen, um die Pandemie besser zu kontrollieren. Eine Inzidenz von 35 könnte schon in vier Wochen erreicht werden.

 Ein Schild in Hamburg weist auf die Maskenpflicht hin.

Ein Schild in Hamburg weist auf die Maskenpflicht hin.

Foto: dpa/Markus Scholz

Der alte Inzidenzwert von 50 hat seine Schuldigkeit getan. So kann man den Strategiewechsel der Kanzlerin beschreiben, Kostenpflichtiger Inhalt künftig den Wert von 35 wöchentlichen Infektionen pro 100.000 Einwohnern als Maßstab für die Lockerung zu verwenden. Eine richtige Abkehr ist es nicht, denn weiterhin wird ein Schwellenwert verwendet, der eine Momentaufnahme ist und nicht die Dynamik der Corona-Pandemie abbildet. Wird bei einer Inzidenz von 35 zu stark gelockert, können die Zahlen schnell wieder nach oben gehen. Im Sommer war die Inzidenz weit geringer, danach wurde der Wert 35 als Alarmzahl eingesetzt. Die Behörden sollten dann zusehen, dass der Wert nicht weiter steigt, und deshalb geeignete Maßnahmen einleiten. Das ist bekanntlich nicht gelungen.