Höchst unterschiedliches Infektionsgeschehen Das Nord-Süd-Gefälle bei Corona

Analyse | Düsseldorf · Die Pandemie hat sich vor allem im Süden und Westen des Landes rasant verbreitet, der Norden und Teile des Ostens blieben vergleichsweise verschont. Das liegt an der Bevölkerungsdichte, ist aber auch von Zufällen abhängig.

 Ein Schild auf dem Gelände des Universitätsklinikums Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern weist auf die Maskenpflicht hin (Symbolfoto).

Ein Schild auf dem Gelände des Universitätsklinikums Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern weist auf die Maskenpflicht hin (Symbolfoto).

Foto: dpa/Stefan Sauer

Das Nord-Süd-Gefälle in den Bundesländern fiel bislang immer zugunsten der Süddeutschen aus. Sie hatten weniger Arbeitslose, höhere Einkommen, bessere Schulen und Universitäten, mehr Ingenieure und Wissenschaftler, eine deutlich höhere Zahl an Innovationen und Erfindungen. In der Corona-Pandemie ist es umgekehrt. Dort liegen unter den Flächenländern ausgerechnet die zuletzt so erfolgreichen Sachsen (187), Bayern (174) und Hessen (162) bei den wöchentlichen Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner deutlich über dem Bundesschnitt von 140. Und auch in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz färbte sich die Landkarte des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit den Kreisen rot ein, was gleichbedeutend ist mit einem Überschreiten des magischen Inzidenzwerts von 50.