Vor der US-Wahl Trump will 150 Millionen umstrittene Corona-Schnelltests verteilen lassen

Washington · Die meisten Corona-Todesopfer der Welt gibt es in den USA. Das macht US-Präsident Trump beim Wahlkampf zu schaffen. Nun will er unbeliebte Corona-Restriktionen mit Hilfe von Schnelltests beseitigen.

 US-Präsident Donald Trump spricht vor dem Weißen Haus über den Coronavirus-Schnelltest.

US-Präsident Donald Trump spricht vor dem Weißen Haus über den Coronavirus-Schnelltest.

Foto: dpa/Evan Vucci

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltestsätzen durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Testsätze sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgeben werden, wie Trump am Montag mitteilte.

Die übrigen 100 Millionen Sätze sollten an US-Bundesstaaten und andere Regionalbehörden gehen, um diesen die Aufhebung von Corona-Restriktionen zu erleichtern, kündigte der Präsident an. Jeder Testsatz kostet die US-Bundesregierung fünf Dollar (4,30 Euro).

Den dafür vorgesehenen Schnelltest hatte die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA im August im Rahmen eines Eilverfahrens für Notlagen zur allgemeinen Nutzung zugelassen. Von der Fachwelt wurde dieser Test kritisiert; er hätte eine hohe Fehlerquote, hieß es. Der Hersteller, US-Pharmakonzern Abbott Laboratories, wies die Kritik zurück.

Der Test liefert Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten und wurden von Trump wiederholt gerühmt. Er wird auch im Weißen Haus selber angewendet. Trump strebt vor der Präsidentschaftswahl am 3. November eine möglichst weitgehende Rückkehr zum normalen Alltagsleben im Land an.

Die USA sind mit rund 7,1 Millionen verzeichneten Infektionsfällen und etwa 205.000 gezählten Todesopfern das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.

(peng/AFP)
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