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Spahn und Laumann Minister sehen Impfangebot für Kinder nicht im Widerspruch zur Stiko

Düsseldorf · Bundesgesundheitsminister Spahn sieht die aktuelle Entscheidung, allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eine Corona-Impfung anzubieten, nicht im Widerspruch zur Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Auch NRW-Gesundheitsminister Laumann hat die unter Druck geratene Kommission verteidigt.

 Kinder und Jugendliche in NRW können sich nach einem Beratungsgespräch bereits seit zwei Wochen gegen Corona impfen lassen. Nun wurde das für alle Länder beschlossen.

Kinder und Jugendliche in NRW können sich nach einem Beratungsgespräch bereits seit zwei Wochen gegen Corona impfen lassen. Nun wurde das für alle Länder beschlossen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nordrhein-Westfalen werde die Stiko-Empfehlung zur Corona-Schutzimpfung von Heranwachsenden ab 12 Jahren weiter einhalten, sagte NRW-Minister Karl-Josef Laumann (CDU) am Dienstag auf WDR 5 im „Morgenecho“. Man solle die Unabhängigkeit der Stiko akzeptieren, er habe Vertrauen in das wissenschaftliche Gremium, sagte der CDU-Politiker.

Dabei gebe es die „strenge Vorgabe“, dass vor einer Impfung individuell beraten werden müsse. In NRW gehe man hier „sehr sorgsam“ vor. In den Impfzentren des Landes würden bestimmte Zeiten angeboten, in denen speziell Eltern mit ihren Kindern kommen könnten und die Impfungen von Kindern- und Jugendärzten vorgenommen würden. Laumann appellierte an Eltern, Großeltern, Personal in Kitas und Schulen oder Jugendvereinen, sich impfen zu lassen. Denn das erhöhe auch den Schutz für die Kinder.

In Deutschland empfiehlt die Stiko Impfungen von Kindern nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes. Die Datenlage reiche nicht, um mögliche Folgeschäden auszuschließen. Kritik kam etwa von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach oder auch dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministeriums vom Montag sind in NRW bereits rund 22 Prozent der 12- bis 17-Jährigen mindestens einmal geimpft.

Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Entscheidung von Bund und Ländern verteidigt, allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren eine Corona-Impfung anzubieten. Spahn betonte am Dienstag im RBB-Inforadio, dass die Impfung freiwillig bleibe. Es gebe dabei auch keinen Widerspruch zur Stiko. "Das ist durchaus im Einklang mit der Stiko", sagte Spahn.

"Wer will, kann sich impfen lassen, keiner muss. Das ist kein Gegensatz, sondern wir sind da im Einklang miteinander", betonte der Minister. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten am Montagabend entschieden, Jugendlichen ab zwölf Jahren ein breites Angebot an Corona-Impfungen zu ermöglichen. Damit umgingen sie die Stiko, die Corona-Impfungen für Zwölf- bis 17-Jährige bisher nur bei Vorliegen besonderer Risiken empfiehlt.

Spahn verwies darauf, dass viele in der Altersgruppe schon jetzt geimpft würden. "Es sind schon über 900.000 Kinder und Jugendliche von zwölf bis 17 Jahren, das sind etwa 20 Prozent dieser Altersgruppe, mindestens einmal geimpft, auf eigenen Wunsch", sagte der Minister.

Mit Blick auf Kritik an einem generellen Impfangebot für Jugendliche, wie sie etwa der Hausärzteverband äußerte, sagte Spahn: "Es geht ausdrücklich nicht darum, Druck zu machen." Gerade das Impfen bei Kindern und Jugendlichen sei "auch ein emotionales Thema, das in vielen Familien diskutiert wird". Es gehe darum, denjenigen, die geimpft werden wollten, auch die Möglichkeit dazu zu geben.

(top/dpa/afp)
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