Coronavirus US-Gesundheitsbehörde dämpft Trumps Hoffnung auf Impfstoff vor der Wahl
Washington · US-Präsident Donald Trump hat wiederholt eine baldige Zulassung eines Impfstoffs gegen Sars-CoV-2 in Aussicht gestellt. Am Donnerstag meldeten sich dazu die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA zu Wort.
Ein möglicher Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus wird nach Einschätzung der Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) nicht vor November oder Dezember zugelassen. Die Covid-19-Impfstoffkandidaten aus dem von der amerikanischen Regierungs gestützten beschleunigten Entwicklungsprogramm "Operation Warp Speed" dürften davor keine Genehmigung erhalten, sagte der zuständige Leiter Francis Collins. Grund sei, dass noch Zeit für die großangelegte klinische Erprobung mit tausenden Testpersonen benötigt werde.
Collins äußerte sich dennoch zuversichtlich, dass mindestens einer der sechs Impfstoff-Kandidaten aus dem "Operation Warp Speed"-Programm sich als wirksam und sicher erweisen werde. Bereits im vergangenen Monat haben US-Gesundheitsbehörden eine Gruppe von Medizinern und Ethikern damit beauftragt, Richtlinien dafür zu erarbeiten, wer nach einer Zulassung eines Impfstoffs diesen zuerst erhalten soll.
In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Donald Trump behauptet, die Zulassung eines Impfstoffs vor dem 3. November - dem Tag der US-Wahl - sei möglich. Keiner seiner Gesundheitsberater hat bisher einen Anlass zu einer so optimistischen Einschätzung gesehen.