Venlo und Roermond betroffen Auch niederländische Provinz Limburg ist nun Risikogebiet - was Touristen nun wissen sollten

Venlo/Roermond/Düsseldorf · Nun ist es offiziell: Auch die niederländische Grenzregion Limburg wurde vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft. Was nun für Touristen gilt, die aus Deutschland einreisen möchten.

 In Venlo hängen Plakate, die den Menschen den richtigen Weg durch die Stadt zeigen.

In Venlo hängen Plakate, die den Menschen den richtigen Weg durch die Stadt zeigen.

Foto: dpa/David Young

Fast alle Provinzen in den Niederlanden gelten laut Definition des Robert-Koch-Instituts nun als Risikogebiet. Am Mittwoch stufte das RKI auch die Region Limburg, die die grenznahen Einkaufsstädte Roermond und Venlo umfasst, als Risikogebiet ein. Lediglich die Provinz Zeeland gilt nicht als Risikogebiet. Das bedeutet für Reisende aus Deutschland, dass sie nach einer Rückkehr einen Corona-Test machen und sich für maximal 14 Tage in Quarantäne begeben.

Tagespendler in die Niederlande oder Besucher von grenznahen Einkaufzielen wie Roermond müssen jedoch bei der Rückfahrt nach Deutschland keinen negativen Corona-Test vorweisen oder in Quarantäne. Das geht aus der seit dem 7. Oktober 2020 gültigen Einreiseverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen hervor. Demnach sind Personen, die sich weniger als 24 Stunden in einem Risikogebiet aufhalten von der Meldepflicht wegen möglicher Corona-Infektionen ausgenommen.

Die Lage im Nachbarland hatte sich in den vergangenen Tagen erheblich verschlechtert. Vielerorts stiegen die Infektionszahlen rasant an. Das führte soweit, dass die Städte Venlo und Roermond am Tag der Deutschen Einheit die aus Deutschland kommenden Touristen dazu aufriefen, zuhause zu bleiben. Und so blieb der sonst zu erwartende Ansturm aus, die Deutschen kamen nicht in Scharen. Zwar sei es nicht so, dass überhaupt keine Deutschen gekommen seien, aber eben nicht in großer Zahl, sagte ein Sprecher der Stadt Roermond.

Ein Sprecher Stadt Venlo berichtete ebenfalls, es sei dort „enorm ruhig“ gewesen. Normalerweise gebe es am Tag der Deutschen Einheit mittags schon lange Autoschlangen Richtung Innenstadt, doch diesmal herrschte überhaupt kein Betrieb.

Tagestouristen aus Deutschland müssen auch nach einem Ausflug in das Risikogebiet keine Quarantäne befürchten. Das gilt zum Beispiel im Kreis Kleve, wo sich bis zum 7. Oktober auch Tagesreisende in die Niederlande in einem Online-Formular registrieren mussten. Diese Regelung wurde schließlich aufgehoben.

Insgesamt hat Corona die Niederlande härter getroffen als Deutschland. Bisher haben sich rund 150.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 6500 Tote gibt es zu beklagen. Aus diesem Anlass wurden nun die Maßnahmen teilweise verschärft.

Die Niederlande gehören zu den wenigen europäischen Länder, die bisher keine strengen Corona-Regeln verhängt haben. Eine Maskenpflicht gilt bisher etwa nur in öffentlichen Verkehrsmitteln. Nun wird den Menschen im ganzen Land empfohlen, auf öffentlichen Plätzen und beim Einkaufen eine Maske zu tragen. Ladenbesitzer können Kunden ohne Maske abweisen. Im Outletcenter Roermond gilt auch eine Maskenpflicht.

Bars und Restaurants müssen künftig um 22.00 Uhr schließen, wie Premierminister Mark Rutte vor Kurzem ankündigte. Sportveranstaltungen wie Fußballspiele müssen ohne Publikum stattfinden. Privathaushalte dürfen nur noch vier Besucher über 13 Jahren empfangen. Außerdem sollen wieder möglichst viele Menschen von zu Hause aus arbeiten.

(mja/mba/dpa)
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