Zur Nachverfolgung von Infektionsketten Gesundheitsämter brauchen schnell Hilfe von der Bundeswehr

Düsseldorf · Um die Kontrolle über das Infektionsgeschehen zu behalten, müssen die Gesundheitsämter ihr Personal massiv aufstocken. Immer mehr Kommunen brauchen dazu Unterstützung von der Bundeswehr. 1050 Amtshilfe-Anfragen gab es bereits, 123 Soldaten sind in NRW im Einsatz.

 Auch in Hannover sind Soldaten der Bundeswehr bei der Rückverfolgung von Infektionswegen im Einsatz (Symbolbild).

Auch in Hannover sind Soldaten der Bundeswehr bei der Rückverfolgung von Infektionswegen im Einsatz (Symbolbild).

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Gesundheitsämter des Landes stehen in dieser Woche vor einer gewaltigen Aufgabe: Immer mehr Kommunen überschreiten die Warnschwelle von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen. In drei Kommunen lagen die Infektionsquoten nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) am Wochenende sogar um das Doppelte über dem Grenzwert, der die bislang schärfsten Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben vorsieht: Herne (111,2), Solingen (109,9) und Wuppertal (103,1). Mit den stark steigenden Infektionsquoten wächst auch die Zahl der Menschen rasant, die von den Gesundheitsämtern informiert und befragt werden müssen. Bisher versuchen die Behörden so, die Infektionswege nachzuverfolgen und Infektionsketten zu unterbrechen. Um das auch weiter leisten zu können, müssen die Ämter in den kommenden Tagen ihr Personal massiv aufstocken. Dabei sollen sie Unterstützung vom Bund bekommen. So sollen etwa Soldaten der Kostenpflichtiger Inhalt Bundeswehr als Rückverfolger in den Gesundheitsämtern aushelfen. Das hatte der Chef des Bundeskanzleramtes, Helge Braun, in einem Interview mit unserer Redaktion angekündigt und den Bedarf an Helfern auf eine fünfstellige Zahl beziffert.