Nach landesweiten Protesten China lockert strikte Null-Covid-Maßnahmen

Peking · China hat landesweit geltende Lockerungen seiner Null-Covid-Politik angekündigt. Der Staatsrat verkündete in Peking in einem neuen Zehn-Punkte-Plan Erleichterungen für Quarantäne, PCR-Tests und Lockdowns – das ist geplant.

Menschen gehen an Personal in Schutzanzügen vorbei.

Menschen gehen an Personal in Schutzanzügen vorbei.

Foto: dpa/Andy Wong

China kündigte am Mittwoch landesweit geltende Lockerungen seiner Null-Covid-Politik an. Der Staatsrat verkündete in Peking Erleichterungen für Quarantäne, PCR-Tests und Lockdowns durch einen neuen Zehn-Punkte-Plan.

Die neuen Richtlinien der Nationalen Gesundheitskommission (NHC) sehen unter anderem vor, dass infizierte Personen ohne oder mit milden Symptomen sich „generell zu Hause isolieren“ können. Zudem will das Land den Umfang und die Häufigkeit von Corona-Tests reduzieren.

Verpflichtende Tests sollen demnach künftig auf Gegenden mit „hohem Risiko“ sowie Schulen beschränkt werden. Die Massentests waren einer der Eckpfeiler der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung. Positiv auf Covid getestete Personen mussten in China bisher zur Quarantäne in zentrale Regierungseinrichtungen.

Zu den Lockerungen gehört auch, dass es in Nicht-Hochrisiko-Gebieten keine Bewegungseinschränkungen geben darf. Wie die Nationale Gesundheitskommission ankündigt, dürfe es nicht zu Produktions- und Arbeitsausfällen kommen. Hochrisiko-Gebiete müssten in Zukunft präziser festgelegt werden und können einzelne Gebäude oder auch nur eine Etage betreffen.

Menschen, die von einer Provinz in die andere reisen müssen nach den neuen Regeln künftig keinen höchsten zwei Tage alten negativen Corona-Test mehr vorweisen und sich auch bei ihrer Ankunft nicht mehr testen lassen.

In den vergangenen Wochen war es im ganzen Land zu Protesten gegen den harten Corona-Kurs der chinesischen Regierung gekommen. Was mit Protesten gegen Chinas Null-Covid-Politik und die damit verbundenen Lockdowns begann, richtete sich bald gegen Staatschef Xi Jinping und die Kommunistische Partei im Allgemeinen.

Angesichts der Proteste hatten zuletzt mehrere Großstädte wie Peking oder Shanghai bereits ihre Corona-Maßnahmen gelockert.

(aku/AFP)
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