Corona-Auffrischungsimpfungen Moderna und Biontech sind gleich gut für Booster geeignet
Berlin · Das Bundesgesundheitsministerium hat in der Debatte über Auffrischungsimpfungen betont, dass die Präparate von Biontech und Moderna beide „sicher, wirksam und gleich gut für Auffrischimpfungen geeignet“ seien.
In einer Mitteilung des Ministeriums vom Samstag hieß es weiter, bis Ende des Jahres stünden 50 Millionen Dosen beider Corona-Impfstoffe für Erst-, Zweit- und insbesondere Auffrischimpfungen zur Verfügung. „Es ist genug Impfstoff für alle da“.
Das Ministerium rechnet in der Mitteilung vor, dass zusammen mit bereits ausgelieferten und noch nicht verimpften Biontech-Dosen und denen, die in der kommenden Woche noch ausgeliefert würden, kurzfristig rund neun Millionen Dosen Biontech zur Verfügung stünden. Bis zum Jahresende kämen weitere gut 15 Millionen hinzu. Zudem stünden 26 Millionen Dosen Moderna für die Auffrischungsimpfungen bis Jahresende zur Verfügung.
Ein Schreiben des Ministeriums an die Bundesländer hatte zuvor Kritik ausgelöst. Neben dem Präparat von Biontech/Pfizer solle vermehrt das von Moderna eingesetzt werden. Andernfalls drohten eingelagerte Moderna-Dosen ab Mitte des ersten Quartals 2022 zu verfallen, was aber vermieden werden müsse. Für Biontech sollen daher „Höchstbestellmengen“ definiert werden, wie es in dem Schreiben heißt. Praxen sollen demnach vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen.
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die angekündigte Begrenzung der Auslieferungen von Biontech-Impfstoff gegen Covid-19 kritisiert. „Ein schwieriger Beschluss, den ich so nicht richtig finde“, sagte Lauterbach am Samstag im Deutschlandfunk. „Weil viele Menschen in Deutschland vertrauen dem Biontech-Impfstoff besonders. Der wird ja auch in Deutschland produziert.“
Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen warnte ebenfalls vor einer Begrenzung bei den Biontech-Lieferungen. „Das sollten wir nicht tun! Wir brauchen alles andere als eine Handbremse beim Impfen“, twitterte Dahmen. Gerade für junge Menschen sei der Biontech-Impfstoff besonders gut verträglich. Zudem spiele auch die Wahl zwischen verschiedenen Vakzinen bei der Entscheidung für die wichtige Erstimpfung eine Rolle. Auch Politiker von CSU und FDP sowie die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatten das Vorhaben kritisiert. Die Ärzteschaft rechnet mit deutlich erhöhtem Beratungsbedarf in den Praxen.