Laut „ARD-Deutschlandtrend“ Bereitschaft zu Corona-Impfung in Deutschland leicht gesunken

Berlin · Laut einer Umfrage ist die Bereitschaft der Deutschen, sich gegen Corona impfen zu lassen, leicht gesunken. 44 Prozent der Befragten wollen sich auf jeden Fall impfen lassen, 15 Prozent lehnen eine Impfung ab. Die Impfstrategie der Bundesregierung wird jedoch von den meisten Befragten unterstützt.

 Ein Mann pipettiert in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac eine blaue Flüssigkeit. In dem Unternehmen wird nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht.

Ein Mann pipettiert in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac eine blaue Flüssigkeit. In dem Unternehmen wird nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus geforscht.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Trotz des starken Anstiegs der Corona-Zahlen ist die Impfbereitschaft in Deutschland laut ARD-„Deutschlandtrend“ zuletzt leicht zurückgegangen. In der aktuellen Umfrage von infratest dimap erklärten 37 Prozent der Befragten, dass sie sich auf jeden Fall impfen lassen wollen, sollte ein Impfstoff vorliegen. Im August hatte dieser Wert noch bei 44 Prozent gelegen.

34 Prozent halten eine Impfung demnach aktuell für wahrscheinlich (+ 4 Prozentpunkte im Vergleich zum August). 14 Prozent gaben hingegen an, dass sie sich „wahrscheinlich nicht“ impfen lassen wollen (+ 2), 15 Prozent erklärten, sie wollten dies „auf gar keinen Fall“ (+ 3). Überdurchschnittlich offen für eine Corona-Impfung sind demnach insbesondere die Älteren.

Die Umfrage wurde am Montag und Dienstag erstellt. Ein Teil der Daten wurde damit vor der Nachricht vom Dienstag erhoben, dass das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer einen vielversprechenden Impfstoff entwickelt haben, der nach Angaben der Hersteller einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 bieten könnte.

Die Impfstrategie zur Verteilung eines möglichen Corona-Impfstoffes stößt hingegen bei der Mehrheit der Deutschen auf Zustimmung. Eine Priorisierung von Risikogruppen, Ärzte und Pflegepersonal halten 93 Prozent für richtig, wie eine am Donnerstag in Köln veröffentlichte ARD-Umfrage ergab. Lediglich vier Prozent der Befragten halten diese Impfstrategie für nicht angemessen.

Da die Menge von Impfstoffen anfangs nicht ausreichen wird, um jeden impfen zu können, haben die Ständige Impfkommission, der Deutsche Ethikrat und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina in einem gemeinsamen Positionspapier vorgeschlagen, als erstes Risikogruppen, Ärzte und Pflegepersonal sowie Mitarbeiter in der Daseinsvorsorge zu immunisieren.

(sed/dpa/epd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort