Erstmals seit zwei Monaten Corona-Infektionen in Belgien gehen leicht zurück

Brüssel · In Belgien sind die Neuinfektionen mit dem Coronavirus leicht zurückgegangen. Am stärksten sank die Zahl in Brüssel. Die Belastung von Intensivstationen liegt jedoch auf einem Rekordhoch.

 Wenige Menschen sind in der Shoppingmeile «Rue Neuve» unterwegs. Alle Geschäfte, die nicht unbedingt notwendige Waren verkaufen, müssen geschlossen bleiben.

Wenige Menschen sind in der Shoppingmeile «Rue Neuve» unterwegs. Alle Geschäfte, die nicht unbedingt notwendige Waren verkaufen, müssen geschlossen bleiben.

Foto: dpa/Thierry Roge

Erstmals seit zwei Monaten ist die Anzahl der registrierten Corona-Infektionen im heftig von der Pandemie getroffenen Belgien im Wochenvergleich zurückgegangen. Zugleich liegt die Belegung von Krankenhaus- und Intensivstationen auf Rekordhoch, wie aus Daten der nationalen Gesundheitsagentur Sciensano vom Mittwoch hervorgeht.

Zwischen dem 25. und 31. Oktober wurden in dem Land mit 11 Millionen Einwohnern demnach täglich im Schnitt 14 235 Infektionen registriert. Das sind 4 Prozent weniger als in den vorangegangenen 7 Tagen. Am stärksten - um gut 26 Prozent - sank die Infektionszahl in der Hauptstadt Brüssel. Belgien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Für die Tage nach dem 31. Oktober liegen noch keine konsolidierten Fallzahlen vor.

Die Anzahl der Einweisungen ins Krankenhaus legte im gleichen Zeitraum hingegen um 26 Prozent zu. Zuletzt lagen 7485 mit dem Coronavirus infizierte Menschen in belgischen Krankenhäusern - 1351 von ihnen auf den Intensivstationen. Beides sind Höchstwerte in der Pandemie. Allerdings stieg die Zahl der Krankenhaus-Patienten zuletzt weniger schnell. Die Krankenhäuser in Belgien waren bereits zum Teil an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Einige Patienten wurden in andere Regionen des Landes, aber auch nach Deutschland gebracht.

Wegen der dramatischen Lage gelten in Belgien seit Montag verschärfte Einschränkungen. Unter anderem dürfen nur noch Geschäfte, die unbedingt notwendige Waren verkaufen, geöffnet sein. Die Schließung von Kneipen, Restaurants und Cafés sowie nächtliche Ausgangssperren waren bereits Mitte Oktober beschlossen worden. Die Maßnahmen sollen bis zum 13. Dezember gelten. Die Notwendigkeit der Geschäftsschließungen wird bereits am 1. Dezember geprüft. Einige Regionen hatten schon früher schärfere Einschränkungen eingeführt.

(sed/dpa)
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