Vater erstattet Anzeige Neunjährige in Bayern „versehentlich“ gegen Corona geimpft

Augsburg · In Bayern ist eine Neunjährige mit dem Biontech-Impfstoff geimpft worden – angeblich aus Versehen. Das Mädchen hatte ihren Vater zur Impfung begleitet. Dieser habe Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt.

 Aus Versehen geimpft? Eine Neunjährige bekam am Wochenende eine Dosis Biontech.

Aus Versehen geimpft? Eine Neunjährige bekam am Wochenende eine Dosis Biontech.

Foto: AP/Francisco Seco

Ein neun Jahre altes Mädchen ist im Impfzentrum in Bobingen im Landkreis Augsburg laut Polizei „versehentlich“ gegen das Coronavirus geimpft worden. Der Vater des Kinds habe Strafanzeige gegen die Verantwortlichen gestellt, sagte ein Sprecher der Augsburger Polizei am Dienstag auf Anfrage. Es liefen nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Es solle geprüft werden, wer an der Impfung am vergangenen Samstag beteiligt gewesen sei und wie es überhaupt zu einer versehentlichen Impfung kommen könne, sagte der Polizeisprecher. Dem Kind gehe es aber gut. Der Polizeisprecher bestätigte damit Berichte der „Augsburger Allgemeinen“ und von Hitradio RT1. Demnach hatte der Vater eigentlich einen Impftermin, seine Tochter begleitete ihn.

Den Berichten zufolge soll der impfende Arzt das Mädchen gefragt haben, ob es Angst vor Spritzen habe. Als der Arzt daraufhin den Oberarm des Kinds desinfiziert habe, habe der Vater das noch als Spaß wahrgenommen. Doch dann habe der Mediziner das Mädchen mit dem Impfstoff von Biontech geimpft. Der Impfstoff von Biontech ist für Kinder zugelassen, allerdings erst ab einem Alter von zwölf Jahren.

Das Augsburger Landratsamt gab zu dem Fall keine Stellungnahme ab und verwies auf den privaten Betreiber. Eine Anwältin erklärte im Namen des Dienstleisters, dass der Arzt irrtümlich angenommen habe, das Kind sei eine Risikopatientin, die tatsächlich geimpft werden müsse. Es liege ein individuelles Versagen des Impfarztes vor. Das Unternehmen habe sich danach sofort von dem Mitarbeiter getrennt.

Wie der Vater dem Radiosender schilderte, ist es zu der Impfung gekommen, nachdem der Arzt mit dem Kind in der Behandlungskabine gescherzt habe. Danach habe sich der Mediziner sofort entschuldigt. Das Mädchen kam nach dem Vorfall zur Beobachtung in eine Klinik. Nach Angaben des Vaters hatte die Impfung bislang keine gesundheitlichen Folgen für die Tochter. „Der fehlt überhaupt nichts.“

(june/chal/AFP/dpa)
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