FFP2-Masken für Pflegeeinrichtungen Awo warnt Pflegeheime vor Schutzmasken der Bundesregierung
Dortmund · Die Bundesregierung hat in den vergangenen Tagen Schutzmasken an Pflegeheime geschickt. Die Arbeiterwohlfahrt hält diese für „untauglich“ – und warnt seine Pflegeheime vor der Nutzung.
Die Arbeiterwohlfahrt warnt ihre Pflegeheime im westlichen Westfalen vor dem Gebrauch von Atemschutzmasken, die die Bundesregierung geliefert hat. In den vergangenen Tagen seien bei den knapp 60 Einrichtungen 30 000 FFP2-Schutzmasken angekommen, die für den Einsatz in der Pflege nicht zu gebrauchen seien, wie Jörg Richard, Sprecher der Awo Westliches Westfalen, am Montag sagte. Sie seien mit dem Hinweis „Non-Medical“ versehen und damit nicht für den Einsatz im medizinischen Bereich nutzbar. Bei einigen fehlten zudem Angaben, wie das Haltbarkeitsdatum oder der Verwendungsbereich. Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ hatte zuvor berichtet. „Diese Masken sind völlig untauglich“, sagten Awo-Bezirksgeschäftsführer Uwe Hildebrandt und Awo-Vorstandsmitglied Serdar Yüksel, der auch SPD-Landtagsabgeordneter ist, der Zeitung (Dienstag).
„Nach ersten Recherchen haben wir Zweifel, dass die Masken dieses Fabrikats überhaupt eine Dekra-Zulassung haben“, sagte Awo-Sprecher Richard weiter. Diese brauche es allerdings, um die Masken überhaupt in den Verkehr zu bringen. Daher habe man entschieden, die Einrichtungen zu warnen und aufzufordern, die Masken nicht zu nutzen. „Die Pflegenden müssen sich ja sicher sein, dass sie bei der Versorgung von coronainfizierten Patienten optimal geschützt sind“, sagte Richard. Diese Masken könne man nur „beiseitelegen“. „Wir besorgen uns natürlich selbst permanent weitere Masken, die auch den Standards entsprechen“, sagte der Sprecher.
Spahn hatte Anfang November laut Funke-Mediengruppe angekündigt, bundesweit 290 Millionen Masken an Pflegeheime und ambulante Dienste verteilen zu wollen. Die Einrichtungen sollen demnach jeweils 1000 hochwertige FFP2-Masken und 2000 einfache OP-Masken erhalten.