Corona-Ausbruch in Euskirchen Rund 500 Mitglieder einer Mennoniten-Gemeinde in Quarantäne

Euskirchen · Zwölf Mitglieder einer großen Familie der Euskirchener Mennoniten-Brüdergemeinde sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Kreis hat daraufhin alle Gemeindemitglieder in Quarantäne geschickt. Auch eine Schule musste schließen.

 Im Labor werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet (Symbolfoto).

Im Labor werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet (Symbolfoto).

Foto: dpa-tmn/Oliver Berg

Rund 500 Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Brüdergemeinde müssen in Quarantäne. Bei einer Familie der Gemeinde waren zwölf Personen positiv auf das Corona-Virus getestet worden, wie der Kreis mitteilt. Der Kreis hat daher beschlossen, alle Mitglieder der Gemeinde testen zu lassen und vorläufig in Quarantäne zu schicken, die seit dem 17. Juni an Gottesdiensten oder anderen Veranstaltungen der Gemeinde teilgenommen haben. Zudem sind Gottesdienste mit sofortiger Wirkung verboten. Auch die Menno-Simons-Schule, auf die einige Kinder der positiv getesteten Familie gehen, wurde geschlossen.

Zuerst sei das Virus bei der Mutter der Familie nachgewiesen worden, heißt es dazu vom Kreis. Bei weiteren Tests stellte habe sich herausgestellt, dass fast die gesamte Familie infiziert sei. Einige Personen zeigten leichte Symptome, andere gar keine. Da Familienmitglieder sowohl die Schule als auch die Gottesdienste in den vergangenen Tagen besucht hätten, könnten weitere Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch unbekannt, sagte Kreissprecher Wolfgang Andres: „Wir gehen aber davon aus, dass es um die 500 sind.“

Eine entsprechende Allgemeinverfügung hat der Kreis Euskirchen bereits am Freitag verfasst, die Quarantäne gilt seit Samstag, 0 Uhr. In ihren Wohnungen bleiben müssen der Verfügung zufolge auch alle, die Mitglied des Vereins zur Förderung der Mennoniten-Gemeinde sind und alle Personen, die mit diesen im selben Haushalt leben.

Landrat Günter Rosenke betont, dass die Euskirchener Mennoniten-Brüdergemeinde sich sehr kooperativ verhalte. „Sofort nach Bekanntwerden der zwölf Corona-Fälle in einer Familie habe ich den Krisenstab einberufen und auch die Vertreter der Gemeinde dazu eingeladen. Wir waren uns einig, dass jetzt alles getan werden muss, um die weitere Ausbreitung von Corona zu verhindern.“

Die Mennoniten-Gemeinde habe eine Liste mit allen Gemeindemitgliedern zur Verfügung gestellt. Das Gesundheitsamt des Kreises sei nun damit beschäftigt, alle möglichen Kontaktpersonen der bereits Infizierten nachzuverfolgen.

(chal, mit Material der dpa)
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