Hohe Infektionszahlen treiben die Nachfrage Apotheker warnen vor Knappheit bei Corona-Schnelltests

Düsseldorf · Die steigenden Infektionszahlen sorgen dafür, dass Laien- und Profitests knapp werden, sagt der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis. Das lässt auch die Preise steigen. Die Schulministerin rät weiterführenden Schulen, schon mal Tests für Januar zu bunkern.

 Corona-Tests sind begehrt.

Corona-Tests sind begehrt.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Die vierte Corona-Welle macht Corona-Schnelltests begehrt. In einzelnen Drogeriemärkten, aber auch in Apotheken werden Tests knapp. „Die aktuell stark steigenden Infektionszahlen führen zu einer erhöhten Nachfrage der Schnelltests in den Apotheken. Vielerorts sind Tests nicht mehr erhältlich“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, unserer Redaktion. „Auch die Zulieferer für die Apotheken können nicht mehr alle Bestellungen unserer Mitgliedsapotheken bedienen. Wir haben mit Engpässen bei Tests für Laien und bei professionellen Tests für unsere Teststellen zu kämpfen. Das führt auch zu steigenden Preisen.“

Der Verband hat die Abschaffung der für die Bürger kostenlosen Tests stets kritisiert und sieht sich nun durch die Pandemie-Entwicklung bestätigt. Auch einige Apotheken haben ihr Angebot als Teststelle aufgegeben. Doch sie ständen bereit, wieder loszulegen: „Das Teststellen-Netz der Apotheken ist jetzt immer noch so dicht, um kurzfristig flächendeckend wieder testen zu können“, so Preis. Auch einige, die ihren Testbetrieb eingestellt hätten, würden diesen vor dem Hintergrund stark steigender Inzidenzwerte wieder aufnehmen. „Das zeigt die große heilberufliche Verantwortung.“ Zugleich forderte Preis eine ausreichende Vergütung für die Durchführung von Schnelltests: „Nur so können wir den stark steigenden Einkaufspreisen begegnen.“

Ein erster Gesetzesentwurf der Ampel-Fraktionen zu Bürgertests wird am Donnerstag im Bundestag diskutiert. „Wir brauchen deshalb schnell eine eindeutige Entscheidung der Politik“, so Preis. Angesichts sich ständig ändernder Rahmenbedingungen werde es mit großer Anstrengung verbunden sei, Testangebote wieder hochzufahren.

Die Testknappheit könnte auch in den Schulen zum Problem werden. Die weiterführenden Schulen in NRW sollen für Januar vorsichtshalber Vorräte an Corona-Schnelltests anlegen. Das hat das Schulministerium in einer Mail an alle Einrichtungen angekündigt. Hintergrund: Der aktuelle Vertrag mit dem Lieferanten läuft zum Jahresende aus und man brauche zur Sicherheit einen Puffer.

Zum Hintergrund: An weiterführenden Schulen werden die üblichen Antigen-Tests eingesetzt, die es auch im Drogerie- oder Supermarkt gibt, wenn genug geliefert wird. In Grundschulen werden hingegen Pool-Tests auf PCR-Basis durchgeführt.

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