Bonner Wissenschaftler Studie untersucht Rheinländer auf Corona-Antikörper

Bonn · Bonner Wissenschaftler und der Berliner Virologe Christian Drosten testen für eine Studie Menschen im Rheinland auf Antikörper gegen das Coronavirus. 5000 Menschen sollen mitmachen.

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Foto: dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Sie wollen erforschen, wer bereits mit oder ohne Symptomen mit Sars-CoV-2 infiziert war, wie das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Dienstag in Bonn mitteilte. Dafür bitten die Experten rund 5000 Teilnehmer im Rahmen der „Rheinland Studie“ zum Bluttest. Die „Rheinland Studie“ untersucht seit 2016 im Raum Bonn die Faktoren für ein gesundes Leben.

Das Blut werde auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet, kündigte das Zentrum an. Diese Befunde sollen mit den größtenteils bereits erhobenen Daten der „Rheinland Studie“ über Gesundheit, Lebensstil und Immunstatus abgeglichen werden. Daraus erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über den Erreger und darüber, wie sich Gesundheitsfaktoren auf eine Coronavirus-Infektion auswirken, wie es hieß.

„Dies kann dazu beitragen, Maßnahmen der Prävention und Therapien zu entwickeln“, erklärte die Studien-Leiterin Monique Breteler. „Warum manche Personen gegenüber diesem Virus widerstandsfähig sind und andere nicht, ist eine offene Frage.“ Möglicherweise spielten Vorerkrankungen eine Rolle, sagte Breteler.

Ihr Team arbeite dabei eng mit den Wissenschaftlern um Drosten vom Institut für Virologie an der Charité zusammen. Sein Labor untersuche die Blutproben auf die spezifischen Antikörper. Die Blutentnahmen sollen nach Bretelers Worten in den nächsten zwei bis drei Wochen stattfinden. In einem halben Jahr sei eine Folgeuntersuchung geplant, um herauszufinden, wie sich die Zahl der Menschen mit Antikörpern entwickelt habe.

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Bonn erforscht Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, um neue Ansätze der Prävention, Therapie und Versorgung zu entwickeln. Mit seinen deutschlandweit zehn Standorten kooperiert das Zentrum mit verschiedenen Hochschulen und Universitätskliniken.

Die „Rheinland Studie“ untersucht den Angaben zufolge seit 2016, welche Schutz- und Risikofaktoren die Gesundheit von Erwachsenen bis ins hohe Alter beeinflussen. Die Ergebnisse sollen etwa der Prävention von Krankheiten wie Alzheimer dienen. Die Untersuchung wird vom Bundesforschungsministerium und dem Land NRW gefördert.

(top/epd)
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