Zum Schutz vor der Omikron-Variante Biontech-Gründer empfiehlt Booster-Impfung nach drei Monaten

Mainz · Ugur Sahin rät dazu, angesichts der neuen Omikron-Variante des Coronavirus den Abstand zwischen der zweiten und dritten Impfung zu verkürzen. 2022 will er mit seinem Unternehmen mindestens vier Milliarden Dosen des Biontech-Vakzins herstellen.

 Laut Ugur Sahin, dem Vorstandsvorsitzenden von Biontech, sind drei Dosen des Impfstoffs notwendig, um einen guten Schutz vor der Omikron-Variante zu gewährleisten – und das mit kleinerem Abstand.

Laut Ugur Sahin, dem Vorstandsvorsitzenden von Biontech, sind drei Dosen des Impfstoffs notwendig, um einen guten Schutz vor der Omikron-Variante zu gewährleisten – und das mit kleinerem Abstand.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Biontech-Gründer Ugur Sahin hat sich angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus für eine frühere dritte Impfung ausgesprochen. „Mit Blick auf Omikron sind zwei Dosen noch keine abgeschlossene Impfung mit ausreichendem Schutz. Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten“, sagte Sahin dem „Spiegel“ (Donnerstag). In Großbritannien werde dies bereits so gehandhabt.

Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer hatten bereits am Mittwoch mitgeteilt, für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante seien drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen demnach nicht ausreichend vor einer Infektion mit der kürzlich entdeckten Variante. Die Unternehmen gingen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist.

Deutschlands Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt, dass eine Auffrischimpfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate kann laut Stiko „im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden“.

Biontech arbeitet an einem an die neue Variante angepassten Impfstoff, der dann möglicherweise auch bei einer vierten Impfung verwendet werden könnte. „Ob wir den Schlüssel für eine volle Produktion überhaupt umdrehen, ist noch nicht entschieden. Momentan sind verschiedene Omikron-Varianten unterwegs, und es ist noch nicht klar, welche sich durchsetzt und welche dann im Impfstoff sein soll“, sagte Sahin dem „Spiegel“. Es werde noch einige Wochen dauern, bis klar sei, ob überhaupt ein neuer Impfstoff nötig sei.

Bislang rechne man damit, 2022 mindestens vier Milliarden Dosen des Impfstoffs produzieren zu müssen. „Jetzt werden wir darüber nachdenken, ob es noch mehr werden können“, sagte Sahin.

(jma/dpa)
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