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„Der Impfstoff gehört allen“ Kollektiv ruft zum Leak von Impfstoff-Wissen auf

Berlin/Mainz · Die Künstlergruppe „Peng“ fordert Biontech-Mitarbeiter auf, den Bauplan für das Vakzin zu veröffentlichen. Dadurch soll eine weltweite Produktion ermöglicht werden, so die Argumentation.

Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer (Symbolbild).

Eine Ampulle mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer (Symbolbild).

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

„Deine Arbeit kann Leben retten – oder Profite maximieren“, daneben das Bild einer Wissenschaftlerin im Laborkittel. Auf der Internetseite „Biontech Leaks“ wird schnell klar, was gefordert wird: Mitarbeiter von Biontech sollen die Herstellungsanleitung für das Vakzin leaken – also unautorisiert öffentlich freigeben. Dadurch soll eine „Impfstoff-Massenproduktion“ ermöglicht werden, die Menschenleben rettet, so die Begründung auf der eigens für die Aktion angelegten Webseite.

Und warum das Ganze? Das Berliner Künstlerkollektiv „Peng“, das hinter der Forderung steckt, will sich nach eigenen Angaben für globale Gerechtigkeit einsetzen. „Vor allem westliche Industrienationen“ hätten sich den Impfstoff gesichert, während der „globale Süden“ weiter warten müsse, heißt es auf „Biontech Leaks“. Untermauert wird dieses Argument mit einer Karte, die zeigen soll, welche Länder wann mit Impfstoff versorgt werden. Demnach sollen große Teile Afrikas erst Anfang 2023 genügend Impfstoff zur Verfügung haben.

Das Biontech/Pfizer-Vakzin sei „hoch effizient“, doch das Unternehmen könne die Impfstoff-Nachfrage „nicht allein und vor allem nicht rechtzeitig stillen“, heißt es. Deshalb fordert „Peng“ jetzt den Impfstoff-Leak. Wenn das „Rezept“ für das Vakzin öffentlich wäre, könnten weltweit Pharma-Unternehmen in die Produktion einsteigen, so die Argumentation. Im Vergleich zur Entwicklung sei die Produktion relativ einfach. „Benötigt werden die Ausgangsstoffe und die genaue Herstellungsanleitung.“

Zusätzlich fordert das Künstlerkollektiv ein Aussetzen des Patents, um „die Produktionskapazitäten voll auszuschöpfen und letztlich Menschenleben zu retten“. Das „Profitinteresse der Pharmaindustrie“ werde von „westlichen Ländern“ geschützt anstatt „Gewinne vor Gesundheit und Leben“ zu stellen, heißt es auf der Internetseite.

Ihren Protest hat die Künstlergruppe indes nicht nur ins Internet verlagert. Am Mittwochmorgen hingen Großplakate in Sichtweite der Biontech-Werke in Mainz und Marburg, wie die „taz“ berichtete. „Leake den Biontech-Impfstoff“, stand auf den Postern. Es ist die gleiche Forderung, die auch über den Twitter- und Youtube-Account von „Peng“ gestellt wird.

(capf)
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