RKI-Studie Bildung und Einkommen entscheidet bei der Impf-Entscheidung

Berlin · Das RKI befragte Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte zu ihrer Einstellung zum Impfen. Dabei kam heraus: auch Diskriminierungserfahrungen könnten zur Entscheidung führen, sich nicht impfen zu lassen.

 Die neue Studie des RKI untersuchte die Impfbereitschaft zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund

Die neue Studie des RKI untersuchte die Impfbereitschaft zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund

Foto: Christian Beier

Der Migrationshintergrund von Menschen spielt laut einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) für die Impfbereitschaft nur eine untergeordnete Rolle. Das Herkunftsland sei nicht entscheidend für die Impfbereitschaft, Vielmehr treffe dies auf sozioökonomische Merkmale wie Bildung, Einkommen, das Alter und Sprachbarrieren zu, sagte die Gesundheitswissenschaftlerin Elisa Wulkotte vom Robert Koch-Institut am Donnerstag in Berlin. Hinzu kämen Diskriminierungserfahrungen im Gesundheits- und Pflegebereich, etwa wegen des Aussehens, des Akzents oder wegen Verständnisproblemen.

Für die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des RKI wurden 1.000 Menschen mit und 1.000 Menschen ohne Einwanderungsgeschichte interviewt. Von den Menschen mit Migrationsgeschichte gaben demnach etwa 84 Prozent an, mindestens einmal geimpft zu sein. Die Impfquote für die Bevölkerungsgruppe ohne Migrationsgeschichte lag bei etwa 92 Prozent. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen lag in beiden Gruppen die Impfquote mit knapp 93 Prozent gleich hoch. Am wenigsten waren in beiden Gruppen die 30- bis 39-Jährigen geimpft.

Sprachbarrieren könnten dabei einen Großteil der Impfquoten-Unterschiede erklären, sagte Wulkotte: „Je besser die Deutschkenntnisse eingeschätzt werden, umso höher ist die Impfquote.“ So gaben von den Befragten mit Deutsch als Muttersprache oder sehr guten Deutschkenntnissen etwa 92 Prozent an, mindestens einmal geimpft zu sein. Bei den Befragten mit mittelmäßigen Deutschkenntnissen lag die Quote bei 83 Prozent, bei denen mit sehr schlechten Deutschkenntnissen bei 75 Prozent.

(mabu/epd)
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