BA.4 und BA.5 Biontech meldet wirksamen Impfstoff gegen Omikron-Varianten

Mainz · Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer haben nach eigenen Angaben einen wirksamen Impfstoff gegen die neuen Varianten des Coronavirus entwickelt. Der an Omikron angepasste Covid-19-Impfstoff hat ersten Studienergebnissen zufolge gut gegen die hochansteckende Variante abgeschnitten.

 Eine Mitarbeiterin zieht im Corona-Impfbus in Berlin-Mitte eine Spritze mit dem Impfstoff von Biontech auf (Symbolbild).

Eine Mitarbeiterin zieht im Corona-Impfbus in Berlin-Mitte eine Spritze mit dem Impfstoff von Biontech auf (Symbolbild).

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Biontech teilte am Samstag mit, die Daten zu Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit der beiden an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffe seien positiv. Eine Booster-Impfung mit den Omikron-Impfstoffkandidaten der Partner habe eine wesentlich stärkere Immunreaktion ausgelöst als das ursprüngliche Vakzin der Unternehmen. Aufgrund der Daten seien die Unternehmen sicher, zwei „sehr starke“ Impfstoff-Kandidaten im Kampf gegen Omikron zu haben, erklärte Pfizer-Chef Albert Bourla.

Die beiden Unternehmen planten, so schnell wie mögliche einen Omikron-Booster auf den Markt bringen zu können, wenn dieser von den Zulassungsbehörden genehmigt werde. Die US-Arzneimittelbehörde FDA plant für kommenden Dienstag ein Treffen mit externen Experten, um die beste Zusammensetzung der Auffrischungsimpfungen für den Herbst zu diskutieren.

Der nur auf die Omikron-Variante BA.1 angepasste Booster erhöhte den Daten zufolge die Anzahl der virusneutralisierenden Antikörper bei einer Dosis von 30 Mikrogramm um das 13,5-fache und bei einer Dosis von 60 Mikrogramm um das 19,6-fache. Ein weiterer Impfstoffkandidat, bei dem es sich um eine Kombination aus dem ursprünglichen Biontech-Vakzin Comirnaty und einem gegen das Spike-Protein der BA.1-Variante gezielten Impfstoff handelt, führte zu einem 9,1- beziehungsweise 10,9-fachen Anstieg. Die Ergebnisse stammen aus einer Studie mit 1234 Personen ab 56 Jahren. Die Impfungen seien von den Teilnehmern gut vertragen worden.

Die Daten deuten nach Angaben der Unternehmen darauf hin, dass beide angepassten Omikron-Kandidaten die in letzter Zeit vorherrschenden Varianten BA.4 und BA.5 neutralisieren, wenn auch in geringerem Maße als bei BA.1. Biontech und Pfizer wollen weitere Daten sammeln, wie gut die Booster gegen die in letzter Zeit zirkulierenden Varianten wirken.

Biontech und Pfizer wollen die Daten nun der Wissenschaft und Aufsichtsbehörden zur Verfügung stellen, um rasch einen Stoff zur Auffrischung der Impfung gegen das Coronavirus anbieten zu können.

Der US-Biotechkonzern Moderna hatte bereits Daten zu seinem Omikron-Booster veröffentlicht. Dieser hat demnach auch gegen neuere Omikron-Untervarianten gut abgeschnitten und eine starke Immunreaktion erzielt. Moderna will in den kommenden Wochen Anträge bei den Aufsichtsbehörden einreichen, um die Zulassung der Impfung für die Herbstsaison zu beantragen.

Derzeit nimmt die Sorge angesichts neuer Coronavirus-Varianten zu - die Infektionszahlen in Deutschland und vielen weiteren Ländern sind wieder angestiegen.

(felt/AFP/REU)
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