Corona-Pandemie Laschet beruft zwölf Experten für den Krisen-Ausstieg

Düsseldorf · Der Ministerpräsident beruft eine Kommission, die die Regierung in Sachen Rückkehr zur Normalität nach der Corona-Krise beraten soll. Auch erste Namen stehen schon im Raum.

Coronavirus in NRW: Armin Laschets Experten für die Corona-Exit-Strategie
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Das sind Laschets Experten für die Exit-Strategie

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Dass Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) schon intensiv über eine Exitstrategie für die Nach-Corona-Zeit nachdenkt, ist kein Geheimnis. In einem Gastbeitrag für die „Welt am Sonntag“ hatte der nordrhein-westfälische Regierungschef geschrieben, der entschlossene Kampf müssen den Blick auch über das Jetzt hinaus weiten. Mit einem unverhohlenen Seitenhieb auf die Kanzlerin schrieb Laschet: „Das Gerede von der Alternativlosigkeit, das nun wieder ungeahnte Popularität genießt, wird der Komplexität dieser Herausforderung nicht gerecht. Es gibt immer Alternativen.“

Laschet hat sich damit weit aus dem Fenster gehängt. Schließlich kann das Reden über eine Exitstrategie nach nur einer Woche Kontaktverbot Begehrlichkeiten wecken – und medizinische Experten raten derzeit dringend davon ab, die Kontaktbeschränkungen aufzuweichen. In unserem Liveblog bleiben Sie auf dem Laufenden.

Doch nun hat Laschet einen „Expertenrat Corona“ einberufen, der „Kriterien und Maßnahmen für die Öffnung des sozialen und öffentlichen Lebens“ entwickeln soll. In dem Einladungsschreiben schreibt der Ministerpräsident: „Unser Land steht vor der schwersten Bewährungsprobe in seiner Geschichte. In den letzten Tagen und Wochen haben die Verantwortungsträger in Politik und Verwaltung zahlreiche, teils massive Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.“ Es sei richtig, sich mit aller Entschlossenheit dem Kampf gegen das Virus zu widmen, denn die Bilder aus Italien, Spanien oder New York zeigten unermessliche Tragödien. „Sie machen uns schmerzlich bewusst: Es geht in diesen Tagen um Leben und Tod.“

Laschet schreibt mit Blick auf den zu entwickelnden Kriterienkatalog: „Dafür braucht es einen breiten gesellschaftlichen Konsens, der medizinische, soziale, psychologische, ethische, wirtschaftliche und politische Implikationen bedenkt und unter Einbeziehung wissenschaftlicher Expertise entsteht. Ich bin Ihnen daher für Ihre Bereitschaft zur Mitwirkung in dem von mir einberufenen Expertenrat Corona ausgesprochen dankbar und weiß Ihr Engagement sehr zu schätzen.“

Zu den Experten zählen nach einem Bericht der „Welt“ unter anderem der Verfassungsrechtler Udo di Fabio, Telekom-Vorstand Claudia Nemat, der frühere Chef der Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt, sowie der Bonner Virologe Hendrik Streeck.

Die Opposition im Landtag begrüßte einhellig die Berufung der Experten. Grünen-Fraktionschefin Monika Düker forderte allerdings, die Experten sollten sich einer Video-Befragung des Landtages stellen. „Auch diese Debatte gehört ins Parlament“, sagte die Grünen-Politikerin.

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