NRW-Ministerpräsident Laschet „Wir werden unser altes Leben noch lange nicht leben können“

Düsseldorf · Deutschland muss sich nach Worten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) in der Corona-Krise auf eine längere Zeit des Verzichts einstellen.

 NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.

Foto: picture alliance/dpa/dpa

„Wir werden unser altes Leben noch lange nicht leben können“, sagte Laschet dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Die Einschränkungen würden „sicher bis zum Ende des Jahres, wahrscheinlich darüber hinaus“ notwendig bleiben. Mindestens bis einen Impfstoff gebe, seien besondere Rücksichtnahme und Distanz nötig.

Laschet warnte davor, verschiedene Gruppen der Bevölkerung unterschiedlich zu behandeln. „Wir dürfen keine Spaltung zwischen Alt und Jung erzeugen“, unterstrich er. Alle Maßnahmen müssten für alle gelten. Das ändere aber nichts daran, dass die Pflegebedürftigen, ältere Kranke besonders schützenswert seien.

Zugleich bekräftigte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident, dass Debatten über Exitstrategien geführt werden müssten. Nötig sei es, Perspektiven aufzuzeigen. „Ich traue den Bürgern etwas zu“, erklärte Laschet. Die Menschen seien zudem auch eher bereit die Maßnahmen mitzutragen, „wenn man ihnen eine Perspektive gibt und öffentlich transparente Kriterien der Entscheidungsfindung diskutiert“.

Im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Folgen der Krise braucht es nach Worten Laschets „eine große europäische Kraftanstrengung“, zu der Deutschland einen erheblichen Beitrag leisten müsse. „Falls wir in Deutschland gut durch die Krise kommen sollten, hilft uns das nicht, wenn der Weltmarkt am Boden liegt“, erklärte Laschet. Auch andere Länder müssten wieder auf die Füße kommen, das betreffe insbesondere Italien, Spanien und Frankreich.

Laschet äußerte die Hoffnung für die Zeit nach der Corona-Krise, dass das gegenwärtige solidarische Verhalten und der Zusammenhalt erhalten bleibe. Ebenso wichtig bleibe „die Kreativität, mit der viele die Krise bewältigen“.

(mja/epd)
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