Hohe Nachfrage und Lieferprobleme Apotheker warnen - Corona-Tests werden knapp

Die Nachfrage nach Corona-Schnelltests explodiert, meldet der Apothekerverband. Zugleich hängen Lieferungen aus China am Zoll fest. Die Schulen in NRW sollen Vorräte für Januar anlegen, denn dann läuft der Liefervertrag aus.

 Hohe Nachfrage nach Corona-Tests.

Hohe Nachfrage nach Corona-Tests.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Schlangen vor den Testzentren, leere Regale in manchen Drogeriemärkten, hohe Nachfrage bei den Apotheken - der Run auf die Corona-Schnelltests ist überall zu merken. Das kann Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, bestätigen: „Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz ist die Nachfrage nach kostenlosen Bürgertests und nach Selbsttests in den Apotheken explodiert“, sagte er unserer Redaktion.

Sowohl die Lieferung von Schnelltests für Laien, die diese zuhause nutzen, wie für die professionelle Anwender in Teststellen stocke. Teilweise seien auch Apotheken betroffen, die Lieferzeiten würden von Tag zu Tag länger. „In den Teststellen haben wir jetzt so hohe Testzahlen, wie wir sie noch nie in der Pandemie hatten. Für dort benötigte professionelle Tests wird der Markt auch immer enger", sagte der Verbandschef unserer Redaktion.

Preis erläutert die Gründe: Im Sommer habe man fälschlicherweise geglaubt, die Pandemie sei überwunden. Nun steigen die Zahlen rasant, viele Bürger wollen sich absichern. Zugleich sind immer mehr Unternehmen und Einrichtungen verpflichtet, ihre Belegschaft zu testen. So müssen Arztpraxen und Physiotherapeuten nun täglich ihr Personal abstreichen. Aber auch beim Angebot klemmt es. Neuen Test-Lieferungen aus dem Ausland hängen fest: „Lieferungen aus China kämpfen jetzt um die Slots auf Flugzeugen. Ist die Ware in Deutschland, erweist sich der Zoll als weitere Hürde. Große Mengen an Coronatests warten auf die Freigabe durch den Zoll“, so der Verbandschef. Ein großer Teil der Corona-Schnelltests kommt aus China. Preis erwartet noch lange Probleme: „Jetzt wird es noch einige Wochen dauern, bis wir sicher wissen, ob die erhöhte Nachfrage nach Tests bedient werden kann.“

Die Testknappheit könnte auch in den Schulen zum Problem werden. Die weiterführenden Schulen in NRW sollen für Januar vorsichtshalber Vorräte an Corona-Schnelltests anlegen. Das hatte das Schulministerium unlängst in einer Mail an alle Einrichtungen angekündigt. Hintergrund: Der aktuelle Vertrag mit dem Lieferanten läuft zum Jahresende aus, und man brauche zur Sicherheit einen Puffer. Nun versuchen Schulen, Test-Vorräte anzulegen, zugleich ist der aktuelle Bedarf hoch.

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