Trotz Corona-Krise Rettungsschiff „Alan Kurdi“ nimmt Migranten vor Libyen auf

Rom · Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ hat mitten in der Corona-Krise vor Libyen 150 Migranten aufgenommen. Der Alarmruf sei am Montag eingegangen, erklärte die Hilfsorganisation Sea-Eye.

 Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“.

Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“.

Foto: dpa/Karsten Jäger

68 Menschen seien von dem deutschen Rettungsschiff Alan Kurdi am Vormittag von einem Holzboot ohne Schwimmwesten gerettet worden. Ein libysch beflaggtes Schiff hätte die Rettung behindert, von dort seien auch Schüsse abgeben worden, worauf Menschen ins Wasser gesprungen seien. Am Nachmittag seien von einem weiteren Holzboot 82 Menschen gerettet worden.

Die „Alan Kurdi“ müsste nun einen sicheren Hafen anlaufen, wie Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Crew sei auf die Corona-Krise gut vorbereitet, betonte Isler. Das Team sei vorher zwei Wochen zusammen gewesen und zeige keine Symptome. An Bord gebe es auch zusätzliche Schutzausrüstung. Man sei in der Lage, Menschen, die Symptome zeigen sollten, zu separieren. Allerdings könnte die Crew keine Tests an Bord machen. Wenn ein Corona-Fall auftauchen sollte, sei man umso mehr auf Hilfe angewiesen, denn kranke Menschen müssten von Bord gebracht werden.

Die „Alan Kurdi“ ist zur Zeit das einzige private Rettungsschiff vor Libyen. In Italien waren seit der landesweiten Corona-Ausgangssperren weniger Migranten angekommen, es gab im März aber dennoch einige Hundert Ankünfte. Bei der Ankunft müssen die Migranten auf Covid-19-Symptome untersucht werden, wie es in einer Anweisung des Innenministeriums in Rom heißt. Danach kommen sie zwei Wochen in „Isolation“. Frei bewegen dürfen auch sie sich nicht.

(ala/dpa)
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