„Virtuelles Krankenhaus“ eröffnet Ministerpräsident Laschet irritiert mit Gesichtsmaske - soll man sie so tragen?

Aachen · Mund-Nasen-Schutz? Ministerpräsident Armin Laschet war das offenbar noch nicht ganz klar und hat bei der Besichtigung des „Virtuellen Krankenhauses“ in Aachen seine Gesichtsmaske nur mangelhaft eingesetzt.

 Armin Laschet bei der Besichtigung des „Virtuellen Krankenhauses“.

Armin Laschet bei der Besichtigung des „Virtuellen Krankenhauses“.

Foto: Screenshot: TV/RTL-West

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei der Eröffnung des „Virtuellen Krankenhauses“ in Aachen mit dem Einsatz seiner Gesichtsmaske irritiert. Während alle Ärzte und Ärztinnen ihm die neue Einrichtung geschützt von einer Gesichtsmaske präsentierten, trug Laschet seine Gesichtsmaske nur über dem halben Gesicht. Die Nase war noch frei. Ein Foto davon wurde nach dem Termin mehrfach im Netz geteilt.

Bei dem Einsatz von Gesichtsmasken geht es primär um den Schutz anderer, um den eigenen Auswurf aus Mund und Nase beispielsweise beim Sprechen zu minimieren. Die Verteilung feinster Tröpfchen durch Sprechen, Niesen oder Husten kann so reduziert werden. Am Montagabend meldete sich der Ministerpräsident mit einem Video wieder, in dem er sich die Maske richtig aufsetzte.

Montagmittag hatte Laschet das Startzeichen für das „Virtuelle Krankenhaus“ gegeben. Bei der Behandlung von Corona-Patienten soll kleineren Krankenhäusern landesweit die Expertise der Unikliniken Aachen und Münster zur Verfügung stehen.

Laschet (CDU) geht davon aus, dass sich jetzt recht bald zeigen wird, was der Einschnitt ins öffentliche Leben bewirkt. „Wir werden also in wenigen Tagen merken, was haben die Schulschließungen gebracht, was haben die Restaurantschließungen gebracht und was hat dann das totale Kontaktverbot, was jetzt seit wenigen Tagen erst gilt, wirklich bewirkt.“ Erst dann könne man beurteilen, ob die Maßnahmen wirkten. Nach Ostern solle das untersucht werden und bis dahin müsse sich jeder an die Regeln halten.

Die landesweit rund 200 Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung sollen von Montag an durch den Einsatz der Tele-Intensivmedizin von der Expertise der Unikliniken bei der Behandlung von Corona-Patienten profitieren. Insgesamt 30 zusätzliche Ärzte sollen für die Krankenhäuser Tag und Nacht erreichbar sein.

Bei schweren Krankheitsverläufen soll das Behandlungsniveau in jedem Krankenhaus im Land mit dem eines Maximalversorgers gleich sein, hatte das NRW-Gesundheitsministerium den Schritt begründet. Durch den Rückgriff auf das Wissen in den Unikliniken Aachen und Münster könne die Zahl der Intensivbetten mit angemessener medizinischer Expertise gesteigert werden.

Das Aachener Klinikum arbeitet nach eigenen Angaben seit acht Jahren in der Intensivmedizin mit der Telemedizin - hat auch Münster mit ins Boot geholt. Beide Häuser sind den Angaben nach bisher mit 17 Häusern vernetzt. In einem Projekt mit 10 000 Patienten hätten sie den Nachweis erbracht, dass dadurch die Behandlungsqualität im Intensivbereich signifikant verbessert wurde.

(mit dpa)
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