Um die Hälfte zurückgegangen 555 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland an einem Tag

Berlin · Drei Tage in Folge lag die Zahl der in Deutschland gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus über 1000. Nun ist ein leichter Rückgang vermeldet worden. Allerdings muss diese Zahl mit Vorsicht genossen werden.

 Eine Reisende wird im Corona-Testzentrum am Flughafen Stuttgart getestet. Seit Samstag ist ein Test auf den Coronavirus bei der Rückkehr aus einen Risikogebiet verpflichtend.

Eine Reisende wird im Corona-Testzentrum am Flughafen Stuttgart getestet. Seit Samstag ist ein Test auf den Coronavirus bei der Rückkehr aus einen Risikogebiet verpflichtend.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland ist nach mehreren Tagen wieder unter die Schwelle von 1000 Fällen gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 555 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 215 891 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen im Internet meldete (Datenstand 9.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit im Vergleich zu den Werten der Vortage etwa nur halb so hoch. Ein Grund dafür kann sein, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat den jüngsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland auf über 1000 Fälle pro Tag als "alarmierend" bezeichnet. "Wir müssen diesen Trend abflachen und umkehren, denn es geht um die Gesundheit aller, die Rückkehr der Kinder in die Schulen und den Aufschwung unserer Wirtschaft", appellierte der Minister in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Sonntag.

"Wir müssen einen zweiten Lockdown mit aller Macht verhindern", sagte der Minister weiter. Daher brauche Deutschland "zielgenauere Maßnahmen und Korrekturen" statt flächendeckender Rundumschläge. Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus sei eine medizinische Einordnung dessen nötig, was falsch gelaufen sei und geändert werden müsse.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9196. Bis Sonntagmorgen hatten 196 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,32 (Vortag: 1,16). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 8.8., 0.00 Uhr, bei 1,23 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

(mja/dpa)
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