Corona-Folgen Weißer Ring rechnet weiter mit mehr häuslicher Gewalt

Berlin · Die Hilfsorganisation warnt vor einer deutlich höheren Zahl von Übergriffen wegen Auswirkungen der Pandemie. Bundesweit fehlen mehr als 14.000 Plätze in Frauenhäusern. Das Bundesfamilienministerium will eine Rechtsgrundlage für mehr Schutz von Frauen schaffen.

 Häusliche Gewalt richtet sich zumeist gegen Frauen (Symbolbild).

Häusliche Gewalt richtet sich zumeist gegen Frauen (Symbolbild).

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Kontaktbeschränkungen, höhere Gesundheitsrisiken, steigende Arbeitslosigkeit: Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sorgen trotz erster Lockerungen weiter für psychische Belastungen und tragen so zu einem Anstieg häuslicher Gewalt bei. Davor warnt Jörg Ziercke, Bundesvorsitzender der Hilfsorganisation „Weißer Ring“: Häusliche Gewalt finde an jeden einzelnen Tag in Deutschland statt, nicht nur während der Coronakrise, sagt er. „Wir gehen aber davon aus, dass es während der Corona-Einschränkungen vermehrt zu Fällen gekommen ist und auch noch kommt“, so Ziercke.