Absturz vor 20 Jahren Als der Mythos Concorde zerschellte

Paris · Sie galt jahrzehntelang als technologischer Stolz Frankreichs. Doch am 25. Juli 2000 stürzte der Überschalljet Concorde in Paris ab, 113 Menschen starben. Darunter Dutzende Urlauber aus dem Rheinland.

 Die Concorde kurz vor dem Absturz mit einem Feuerschweif. (Archivbild)

Die Concorde kurz vor dem Absturz mit einem Feuerschweif. (Archivbild)

Foto: ullstein bild - AP/Ullstein

Es war jedes Mal ein Spektakel, wenn die Concorde auf dem Pariser Flughafen Roissy an den Start rollte. Dann machten alle anderen Platz, ließen Frankreichs Prestige-Jet den Vortritt. Und so stoppte am Nachmittag des 25. Juli 2000 auch die Air-France-Linienmaschine, die gerade aus Tokio kommend gelandet war. An Bord: Frankreichs damaliger Staatspräsident Jacques Chirac und seine Gattin Bernadette, die gerade von einem G7-Gipfel in Japan zurückgekehrt waren. Die beiden hören, wie die Triebwerke der Concorde aufbrüllen, als Christian Marty, der Bordkommandant von Flug AF 4950, um 16 Uhr 42 und 31 Sekunden die Schubregler auf volle Leistung drückt. 64.000 PS beschleunigen das Flugzeug wie eine Rakete, nach 1200 Metern erreicht es eine Geschwindigkeit von 300 km/h – eine Grenze, jenseits derer ein Startabbruch nicht mehr möglich ist. Sekunden darauf warnt der Kontrollturm die Besatzung per Funk: „4590, Sie haben Flammen hinter sich“.