60.000 Menschen obdachlos Chiles Präsident verspricht nach Unwetter Hilfe
Santiago de Chile (dpa). Der chilenische Präsident Ricardo Lagos hat nach den schwersten Unwettern seit 20 Jahren den besonders betroffenen Slumbewohnern Sozialwohnungen versprochen. Bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahre 2006 würden landesweit alle etwa 1 000 Elendsviertel mit insgesamt 500 000 Bewohnern aufgelöst, sagte Lagos nach einer Sitzung des Katastrophenstabes. Wie das Wohnungs- und Häuserbauprogramm finanziert werden soll, ließ der Sozialist zunächst offen.
Tausende Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Präsident Ricardo Lagos brach einen Staatsbesuch ab und besuchte die am schwersten betroffenen Regionen in Zentralchile. Er kündigte den Einsatz der Armee an, um die zurückgelassenen Schlammmengen zu beseitigen. Ärzte äußerten die Befürchtung vor einem Anstieg von Infektionskrankheiten.
Schulen und Behörden blieben auch am Donnerstag geschlossen, der öffentliche Nahverkehr war stark beeinträchtigt. Zahlreiche Straßen der Hauptstadt Santiago standen unter Wasser. Innenminister Jose Miguel Insulza sprach von den schwersten Regenfällen seit 20 Jahren. Santiago und die nahe gelegene Hafenstadt Valparaiso wurden zu Katastrophengebieten erklärt, der Hafen geschlossen.