Nach der Milliardenpleite des Jürgen Schneider Buch soll Handwerkern helfen

Berlin (AP). Sechs Jahre nach seiner Aufsehen erregenden Milliardenpleite will der frühere Bauunternehmer Jürgen Schneider ein drittes Buch schreiben, um den von seinem Bankrott betroffenen Handwerkern zu helfen. Er habe bereits zwei Bücher verfasst, deren Erlöse in einen Hilfsfonds für die Handwerker geflossen seien, sagte der 65-Jährige in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Zeitschrift "Super Illu". Dass unter seiner Pleite auch Handwerker gelitten hätten, brenne ihm immer noch sehr auf der Seele und tue ihm nach wie vor "bitter leid".

Seine Schulden in Höhe von 5,4 Milliarden Mark müsse er bis zum Ende des Konkursverfahrens "in einigen Jahren" nicht zurückzahlen, sagte Schneider. "Dann darf ich monatlich etwa 1.700 Mark für meine Frau und mich behalten. Was darüber liegt, wird gepfändet." Auf die Frage, wovon er bei einer Miete von 2.100 Mark monatlich eigentlich lebe, antwortete Schneider: "Meine Kinder haben geerbt und unterstützen uns, zahlen die Miete. Wir haben damit kein Problem, sind glücklich mit unserem Leben. Die Familie hält eng zusammen."

Schneider betonte, er sei nicht verurteilt worden, weil so viele Handwerker ihr Geld nicht erhalten hätten, sondern wegen Bankenbetrugs. Kein Betrieb sei Pleite gegangen. Die Deutsche Bank habe sich später um die Handwerker gekümmert. "Auch die anderen Banken haben diese Pflicht", betonte Schneider. "Meine Frau und ich sind als persönlich Haftende ganz allein in Konkurs gegangen. Die Schulden des Handwerkers kann ich nicht bezahlen, aber ich würde ihm raten: Sag deiner Bank, dass sie wie die Deutsche Bank helfen soll."

(RPO Archiv)
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