Nachbarhäuser drohen einzustürzen Bremen: Zehntes Opfer geborgen

Bremen (dpa). Zwei Tage nach der schweren Gasexplosion eines Senioren-Wohnhauses in Bremen ist ein zehntes Todesopfer aus den Trümmern geborgen worden. Dabei handelt es sich um einen Mann, dessen Identität noch nicht geklärt ist, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Vermisst werde noch ein weiterer Mann, so dass noch nicht sicher sei, ob es sich bei dem Toten um den vermissten Hausmeister handele.

Zwei angrenzende Gebäude drohen indes einzustürzen. Die Häuser müssten zunächst abgestützt werden, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Deshalb könnten die Rettungskräfte derzeit nur ganz vorsichtig eingesetzt werden.

Die Suchhunde seien wegen der Gefahr abgezogen worden. Sie hatten den Angaben zufolge in den Trümmern an zwei Stellen angeschlagen. Die Einsatzkräfte suchen noch zwei Vermisste. Sechs Frauen und drei Männer wurden seit Montag tot geborgen.

In der Nacht zum Mittwoch wurde ein kleiner Hund lebend aus dem Keller des zerstörten Senioren-Wohnhauses in Bremen gerettet. Er hatte neben seinem toten Frauchen ausgeharrt, die unter Betonplatten eingeklemmt war, teilte die Polizei am Morgen mit.Die Leiche der Frau war bereits am Montagabend entdeckt worden, konnte aber erst jetzt geborgen werden. Eine Katze konnte dagegen nur noch tot aus den Trümmern geholt werden. Fieberhaft suchen die Helfer nach Angaben eines Feuerwehrsprechers nach wie vor den Hausmeister, der sich in den Kellerräumen befinden soll. Insgesamt werden noch zwei Vermisste gesucht.

Bislang sind bei dem Unglück sechs Frauen und vier Männer ums Lebens gekommen, 21 Menschen wurden verletzt. Bislang wurden sechs Tote identifiziert. Dabei handelt es sich um drei Frauen im Alter von 61, 86 und 90 Jahren sowie um drei Männer im Alter von 72 und 73 Jahren. In der Nacht wurden keine neuen Opfer gefunden. Die Suche nach den Vermissten soll bis Mittag dauern. Eine Überlebenschance gebe es für die Verschütteten nicht mehr, sagte ein Sprecher. Die genaue Unglücksursache ist noch immer unklar. Experten vermuten ein Leck in der Erdgasleitung.

(RPO Archiv)
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