Sachschaden beträgt über 1.000 Mark Brandanschlag auf Polizeistation in Schleswig-Holstein

Bönningstedt/Kiel (AP). Auf die Polizeistation in Bönningstedt in Schleswig-Holstein ist ein Brandanschlag verübt worden. Wie das Landeskriminalamt in Kiel am Freitag mitteilte, hat ein Zeitungsbote in den Morgenstunden des Freitag Benzingeruch und eine defekte Deckenleuchte im Eingang der Polizeistation bemerkt.

Er weckte den Stationsleiter, der eine Hälfte des Doppelhauses bewohnt. Der Beamte fand eine "unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung", die im Windfang des Hauses explodiert war. Eine nicht näher benannte "linksextremistische Gruppierung" übernahm in einem Bekennerschreiben laut Polizei die Täterschaft.

Das von den Tätern eingesetzte Brandbeschleunigungsmittel hatte sich nicht vollständig entzündet und konnte sich nicht in dem holzverkleideten Vorbau der Polizeistation ausbreiten. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen, da es sich um einen Sprengstoffanschlag handelt.

Der Sachschaden beträgt über 1.000 Mark. Die Frage nach dem Motiv ist für die Beamten offen. Am Nachmittag ging bei einer Pinneberger Zeitung ein Bekennerschreiben ein, das die Polizei für echt hält. Seit Ende März 2000 sind Bekennerschreiben mit dem gleichen Absender zu mehreren Straftaten in Schleswig-Holstein und Hamburg abgegeben worden. Es handelte sich bei den Taten um Sachbeschädigungen, Aufforderungen zu Straftaten, aber auch um rassistische Äußerungen.

(RPO Archiv)
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