31-Jähriger tötete drei Frauen Bottroper Sexualverbrecher gesteht grausige Morde

Duisburg (dpa). Im Prozess um drei bestialische Frauenmorde hat ein 31-jähriger Dachdecker aus Bottrop zum Prozessauftakt ein Geständnis abgelegt. Während der Schilderung seines Lebenslaufes räumte der Mann mehrfach die Taten ein. Die Anklage wirft dem Handwerker dreifachen Mord und den Totschlag an seiner eigenen Tante vor. "Ich sitze hier als mehrfacher Mörder", sagte der zweifache Familienvater zum Verhandlungsauftakt vor dem Duisburger Schwurgericht.

Laut Staatsanwalt soll der Bottroper zwischen 1994 und 1998 drei 26, 28 und 30 Jahre alte Frauen mit einem selbst gebauten Schussapparat umgebracht haben. Anschließend soll er die Opfer missbraucht und die Leichen bestialisch zerstückelt haben. "Der Angeklagte ist für die Allgemeinheit gefährlich", erklärte Staatsanwalt Martin Hein und forderte die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Die Anklage geht allerdings in allen Fällen von verminderter Schuldfähigkeit aus.

Im September 1994 soll der Dachdecker im niederländischen Leiden eine 28-jährige Anhalterin aus Südafrika erschossen und sich danach an der Toten sexuell vergangen haben. Anschließend wurde die Leiche aufgeschlitzt, Kopf, Hände und Brüste wurden abgeschnitten. In den Jahren 1996 und 1998 sollen dem heute 31-Jährigen zwei Prostituierte vom Essener Straßenstrich zum Opfer gefallen sein. Auch die Leichen dieser beiden Frauen wurden nach der Erschießung zerstückelt. "Mir ist erst bei den Vernehmungen durch die Kripo bewusst geworden, was ich gemacht habe", erklärte der Familienvater im Prozess. "Kein Gericht kann dafür ein gerechtes und angemessenes Urteil finden."

Zu einem möglichen Auslöser für die erste brutale Tat erklärte er den Richtern, er sei am Vorabend von seiner damaligen Freundin dreist am Telefon abserviert worden. "Da hatte ich so einen Hass in mir, das kann ich nicht in Worte fassen", sagte der Angeklagte.

Schon in seiner Jugend hatte der heute 31-Jährige Kaninchen getötet und ausgeweidet. Später kamen Pferde, Rinder und Tote in Leichenhallen hinzu. Dabei habe er sich Frauen vorgestellt, auf die er besonders wütend war. "Ich hatte immer den Wunsch, mit den Händen in den ganzen Körper einzutauchen", erklärte er den Richtern. Am 8. September 1994 sei schließlich die letzte Hemmschwelle gefallen. Nach einem genauen Tatplan, den er zuvor an seinem Computer erstellt hatte, erschoss und zerstückelte er die südafrikanische Anhalterin. "Damals wusste ich, das ich es wieder tun würde", sagte er.

(RPO Archiv)
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